Teheran - Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif hat eine weitere Verlängerung der Atomverhandlungen mit den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland als unwahrscheinlich bezeichnet. "Es wäre sehr schwer vorstellbar, dass die Frist über Juli hinaus noch mal verlängert wird", sagte Zarif der Nachrichtenagentur FARS am Mittwoch. Wie der Iran auf ein Scheitern der Verhandlungen reagieren würde, ließ er offen.

In dem seit fast zwölf Jahren schwelenden Atomstreit mit dem Westen sollte eigentlich schon bis November vergangenen Jahres eine Einigung erzielt werden. Die Frist wurde aber verlängert. Bis März soll es eine Grundsatzeinigung geben und bis Juli ein umfassendes Übereinkommen stehen. Der Westen will sicherstellen, dass der Iran keine Atombomben baut. Dem Iran, der diese Absicht immer bestritten hat, geht es um die Aufhebung lähmender Wirtschaftssanktionen.

Zarif mahnte zur Eile: "Die Zeit ist knapp und unsere Geduld nicht grenzenlos, daher sollte sich der Westen mit der Einigung langsam beeilen". Der Rahmen für ein Abkommen sei klar, aber bezüglich der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gebe es immer noch Differenzen, betonte der iranische Chefdiplomat. (APA, 28.1.2015)