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Facebook gefällt die eigene Entwicklung bei Videos.

Foto: AP Photo/Jeff Chiu

Trotzdem anhaltender Unkenrufe, dass sich jüngere Nutzer von Facebook abwenden und das größte Social Network allmählich ein Problem bekommt, kann der Konzern gute Zahlen hervorweisen. Neben einer Steigerung von Umsatz und Gewinn im vierten Quartal 2014, wächst Facebook in einem für seinen Anzeigenmarkt wichtigen Feld besonders stark: Videos.

Über eine Milliarde Nutzer monatlich

Facebook hat mittlerweile 890 Millionen Nutzer, die täglich aktiv sind, wie aus den aktuellen Zahlen für das vierte Quartal 2014 hervorgeht. Vor einem Jahr waren es noch 757 Millionen. Mobil kommt das Unternehmen auf 745 Millionen täglich aktive Nutzer. Monatlich nutzen mittlerweile 1,393 Milliarden User das soziale Netzwerk, mobil sind es hier 1,189 Milliarden Nutzer. Auch jene Personen, die Facebook ausschließlich über die mobilen Apps verwenden, sind weiter gestiegen: auf mittlerweile 526 Millionen.

Video-Boom

Mehr Nutzer bringen mehr geteilte Inhalte. Laut CEO Mark Zuckerberg kommt Facebook mittlerweile auf drei Milliarden Video-Views pro Tag. Im September 2014 waren es laut TechCrunch noch eine Milliarde Views. So würden nun etwa in den USA 50 Prozent der Nutzer täglich zumindest ein Video ansehen. Über 65 Prozent der Video-Views kommen von den mobilen Apps.

Allzu euphorisch darf man die Zahlen jedoch nicht betrachten. Denn hier wird nicht zwischen aktiver und automatischer Wiedergabe unterschieden. Laut Bloomberg zählt Facebook Video-Zugriffe ab drei Sekunden, auch wenn der Nutzer das durch die Autoplay-Funktion eventuell gar nicht mitbekommt.

Der Werbewirtschaft präsentiert sich Facebook aber zunehmend als Video-Plattform. Die Nutzung des sozialen Netzwerks habe sich in den vergangenen zehn Jahren von überwiegenden Text-Updates zu "hauptsächlich Fotos mit Text und Videos" gewandelt, so Zuckerberg.

Werbung

Damit wächst das Unternehmen langsam zum Konkurrenten für YouTube heran und könnte Werbeanzeigen von klassischen Fernsehsendern abziehen. Laut COO Sheryl Sandberg gebe es angesichts der guten Entwicklung noch viel Wachstumspotenzial für Video-Werbung. So überlegt das Unternehmen auch Premium-Content anzubieten. Ein Problem, das der Konzern allerdings noch lösen muss, ist wie die Effektivität der Video-Werbung gemessen wird.

Bei YouTube werden Anzeigen vor den Clips abgespielt, bzw. währenddessen eingeblendet. Und allzu schnell ist Googles Video-Gigant nicht einzuholen. Nach eigenen Angaben sehen sich Nutzer monatlich über sechs Milliarden Stunden Videos auf der Seite an, bei einem Upload von 100 Millionen Stunden pro Minute. (br, derStandard.at, 29.1.2015)