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Was sie bisher über Internet, Cyberspace und Datenhighway in dieser Zeitung lesen konnten": Mit diesem attraktiven "Hyperlink" leitete derStandard.at vor zwanzig Jahren die Vernetzung von Print und Online ein. Das Wort "Internet" in dieser Ankündigung wirkt auch heute noch frisch, "Datenhighway" und "Cyberspace" haben hingegen schon einige historische Patina angesetzt.

Das könnte damit zu tun haben, dass der "Cyberspace" die allererste Zusammensetzung war, in der "Cyber" als "Leitwort für von Computern erzeugte Vorstellungswelten" stand (vgl. Kluges Etymologisches Lexikon). Cybercafés, Cybercrimes, Cybermobbing und Ceiberweiber kamen erst später.

Lange vor dem Cyberspace hingegen gab es die Kybernetik, die Lehre von der Regelung und Steuerung von lebendigen Organismen und Maschinen, aus der der Wortbestandteil "Cyber" hervorgegangen ist. Der sprachliche Vorläufer von Kybernetik (und "Cyber") wiederum ist das griechische Verb "kybernan" (steuern), das im Lateinischen zu "gubernare" wurde und dort auch die Bedeutung "regieren" hatte (Government, Gouverneur etc.).

Angesichts der eminenten Bedeutung von Computer und Internet ist "Cyber" natürlich ein überaus produktives Wortbildungselement. Der jüngste (und unerfreuliche) einschlägige Zugang ist das "Cyberkalifat": So nennen sich die Tunichtgute, die diese Woche kurzfristig die Website der Malaysian Airlines gekapert haben. (win, DER STANDARD, 31.1./1.2.2015)