Outlook für Android und iOS: Gerade erst veröffentlicht, schon in der Kritik.

Foto: Microsoft

Gerade erst hat Microsoft eine erste Version seiner neuen Outlook-App für Android und iOS veröffentlicht - und schon sorgt diese für eine handfeste Kontroverse. Neben Outlook.com-Zugängen unterstützt die App nämlich auch eigene Exchange-, Gmail- und iCloud-Accounts. So weit - so erfreulich. Doch die konkrete Umsetzung dieser Funktionen dürfte gerade Unternehmen wenig gefallen.

Umleitung

Werden dabei doch alle Mails über einen eigenen Server von Microsoft umgeleitet und dort zwischengespeichert, wie heise.de aufgespürt hat. Ähnliche Methoden setzen auch andere Mail-Apps wie Mailbox von Dropbox ein. Diese Herangehensweise soll eine bessere Performance aber auch diverse Zusatzfunktionen wie Push-Benachrichtungen für sämtliche Mails erlauben.

Passwörter

Um dies zu ermöglichen, braucht Microsoft natürlich die entsprechenden Zugangsdaten, also werden diese ebenfalls automatisch auf den Servern des Unternehmens abgespeichert. Während der Zugriff auf Gmail via OAuth autorisiert werden kann, wird bei Exchange-Accounts gleich das Passwort online gespeichert. Selbes gilt für iCloud-Zugänge auch wenn hier zumindest bei der Nutzung von Zwei-Faktor-Authentifizierung ein Einmal-Passwort verwendet werden kann.

Kalender

Neben den Mails werden auch Kontakte und Kalendereinträge von Microsoft zwischengespeichert. Laut den Datenschutzbestimmungen von Acompli, also jenes Programms, das Microsoft extern zugekauft und nun unter dem Namen Outlook neu veröffentlicht hat, werden die Inhalte dabei auch indexiert. Die Server liegen laut diesen Informationen allesamt in den USA.

Empfehlung

Gerade für Firmen-Accounts ist somit von der Nutzung der neuen Outlook-App aktiv abzuraten. Immerhin werden hiermit die Sicherheits-Policys der jeweiligen Unternehmen aktiv untergraben. Werden doch damit interne Mails auf einen anderen Server gespiegelt - noch dazu in einem andere Land. Dass gerade Microsoft, das all diese Policys mit Exchange vorangetrieben hat, diese nun aktiv unterläuft, darf durchaus verwundern. (apo, derStandard.at, 29.1.2015)