Bagdad - Bei einem Selbstmordattentat im Irak ist am Samstag ein prominenter Stammesführer getötet worden. Scheich Lawrence al-Hathal und fünf weitere Menschen seien ums Leben gekommen, als ein Attentäter einen mit einem Sprengsatz ausgestatteten Tanklastwagen vor dem Haus des Stammesführers in der Gegend Al-Nichaib der Provinz Anbar in die Luft sprengte, sagte ein Polizeivertreter.

Bei der heftigen Detonation seien 14 weitere Menschen verletzt worden. Al-Hathal war ein früherer Parlamentsabgeordneter und das Oberhaupt des mächtigen Anisa-Stammes, der Mitglieder bis nach Kuwait und Saudi-Arabien hat.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, doch verüben vor allem sunnitische Extremistengruppen wie der "Islamischer Staat" (IS) derartige Selbstmordanschläge. Die Jihadisten kontrollieren seit dem Sommer große Gebiete im Norden und Westen des Landes, darunter die westlich von Bagdad gelegene Provinz Anbar. Sie stoßen jedoch teilweise auf den Widerstand örtlicher sunnitischer Stämme, von denen sich mehrere mit der Regierung in Bagdad verbündet haben, um die Jihadisten wieder zu vertreiben. (APA, 31.1.2015)