Berlin/München/Gerlingen - BMW und der Zulieferer Bosch haben sich der Milliardenklage der Deutschen Bahn gegen Preisabsprachen unter anderem bei der Lufthansa angeschlossen. Auch Continental sowie die Speditionen Kühne + Nagel und Panalpina seien beteiligt und forderten gemeinsam Schadenersatz von bis zu drei Milliarden Euro, berichtete die "WirtschaftsWoche".

Sprecher von BMW und Bosch bestätigten die Angaben am Samstag gegenüber Reuters. Von Continental, Kühne + Nagel und Panalpina war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ende vergangenen Jahres war bekanntgeworden, dass die Deutsche Bahn Fluggesellschaften weltweit wegen eines Luftfracht-Kartells auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt. Allein beim Landgericht Köln pocht der Staatskonzern auf nahezu 1,8 Milliarden Euro von zehn Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa. Außerdem verlangt der Konzern in den USA von sieben weiteren Airlines nach Angaben der Bahn mindestens weitere 300 Millionen Euro. Die 2006 aufgeflogenen Preisabsprachen haben bereits in vielen Ländern Strafen der Wettbewerbsbehörden ausgelöst.

Mit ihrer Tochter DB Schenker ist die Bahn im weltweit hart umkämpften Luftfrachtverkehr die Nummer zwei. Geschädigt sieht sie sich durch Absprachen über Kerosin- und Sicherheitszuschläge. Die EU-Kommission hatte deshalb bereits im November 2010 Strafen von 800 Millionen Euro verhängt. Weltweit kam es zu Geldbußen von 1,5 Milliarden Euro, in den USA auch zu Haftstrafen. Unabhängig davon macht die Bahn nun ihre zivilrechtlichen Ansprüche gegen die Fluggesellschaften geltend.

In den USA richtet sich die Klage gegen Air France, All Nippon Airways, Cargolux, KLM, Martin Air, Qantas und SAS. Die Klage in Köln richtet sich gegen Air Canada, British Airways, Cargolux, Cathay Pacific, Lufthansa, Japan Airlines, LAN, Qantas, SAS und Singapore Airlines. (Reuters, 31.1.2015)