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SMAP auf dem Weg.

Foto: APA/EPA/Ingalls

Washington - Die NASA hat erstmals einen Satelliten ins All geschickt, der die Feuchtigkeit der Erdoberfläche messen soll. Die auf mindestens drei Jahre angesetzte Mission soll der US-Raumfahrtbehörde zufolge helfen, die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen und Dürren oder Überflutungen präziser vorauszusagen.

Der Satellit "SMAP" hob am Samstag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Vandenberg in Kalifornien an Bord einer Delta-II-Rakete ab und wurde wenig später erfolgreich im All ausgesetzt. Zuvor waren zwei Startversuche wegen Windes und kleinerer Reparaturen an der Rakete verschoben worden.

"SMAP" (Soil Moisture Active Passive) sieht aus wie ein Gerät mit einem riesigen Sonnenschirm. Das Observatorium soll auf einer erdnahen Umlaufbahn reisen und mit Hilfe seines Radars und Radiometers alle zwei bis drei Tage Daten über die Feuchtigkeit auf der Erdoberfläche sammeln. Erfasst wird nach NASA-Angaben auch, ob der Boden gefroren oder aufgetaut ist.

Japanischer "Information Gathering Satellite" gestartet

Auch jener japanische Spionagesatellit, dessen Start durch unsichere Wetterverhältnisse zuletzt verhindert worden war, konnte auf den Weg gebracht werden: Eine Trägerrakete vom Typ H-2A hob am Sonntag erfolgreich vom Weltraumbahnhof Tanegashima im Süden des Landes ab, wie die japanische Weltraumbehörde Jaxa bekanntgab. Der ursprünglich für Donnerstag geplante Start war wegen eines drohenden Gewitters Wetters verschoben worden.

Bei dem sogenannten "Information Gathering Satellite" handelt es sich um einen als Backup dienenden Radarsatelliten zur Beobachtung der Erde. Solche Satelliten sollen helfen, Daten zu Naturkatastrophen zu sammeln. Zugleich dienen sie angesichts der empfundenen Bedrohung durch das benachbarte Nordkorea der nationalen Sicherheit Japans.

Japan legte sich die Satelliten zu, nachdem das kommunistische Regime in Pjöngjang 1998 eine ballistische Rakete abgefeuert hatte, von der Teile über Japan hinweg geflogen waren. Gegenwärtig hat die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt vier solcher Informationssatelliten im Einsatz: zwei mit optischen Sensoren zum Einsatz bei gutem Wetter, sowie zwei Radarsatelliten, die auch bei ungünstigen Wetterbedingungen Beobachtungen vornehmen können. (APA/red, derStandard.at, 31.01.2015)