Mauthausen - Unbekannte haben Hakenkreuze in die Mauer eines Gebäudes der KZ-Gedenkstätte Mauthausen gemalt beziehungsweise geritzt. Das teilte die Landespolizeidirektion in Oberösterreich in einer Presseaussendung mit. Auch eine Moschee in Wien wurde geschändet: Unbekannte hatten Hakenkreuze an zwei Fenstern und der Eingangstür des Gebetshauses in Wien-Meidling angebracht.

Besucher verdächtigt

Wann die Tat in Mauthausen verübt wurde, ist unbekannt. Aufmerksam darauf wurde man, als sich Besucher am Sonntag bei einem Mitarbeiter der Gedenkstätte beschwerten. Er stellte fest, dass vier Hakenkreuze mit Filzstift beziehungsweise mit spitzen Gegenständen an den Wänden der ehemaligen Wäscherei sowie im sogenannten "Bunker" angebracht worden waren. Außerdem wurde der Schriftzug "Hitler" in etwa einen Zentimeter großen Buchstaben aufgemalt. Die Polizei vermutet, dass die Verunstaltungen von Personen während ihres Besuches der Gedenkstätte verübt wurden, weil diese Bereiche außerhalb der Öffnungszeiten nicht zugänglich sind. Der Verfassungsschutz ermittelt.

Die Hakenkreuze an der Moschee beschäftigten das Landesamt für Verfassungsschutz. Es wird nicht nur wegen Sachbeschädigung, sondern auch wegen Verstoßes gegen das Verbotsgesetz ermittelt. Der Verein Atib, der die Moschee betreibt, äußerte sich laut "Kurier" besorgt, weil es in den vergangenen Monaten bereits mehrere islamfeindliche Übergriffe gegeben habe. So legten kurz vor Weihnachten unbekannte Täter Schweinsinnereien vor die Moschee in Floridsdorf. (APA, 2.2.2015)