Mosul (Mossul) - Die UN-Kulturorganisation hat sich "äußerst besorgt" über Berichte geäußert, wonach die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Irak tausende Bücher aus Museen, Bibliotheken und Universitäten verbrannt haben soll. Demnach liegen übereinstimmende Berichte vor, wonach mehrere tausend Bücher über Philosophie, Recht, Wissenschaft und Poesie in den vergangenen Wochen verbrannt wurden.

"Fanatisches Projekt"

Sollten diese Bücherverbrennungen in der nordirakischen Großstadt Mossul bestätigt werden, wäre dies "eine weitere Etappe in der kulturellen Säuberung der Regionen unter Kontrolle bewaffneter Extremistengruppen im Irak" und eine der "größten absichtlichen Zerstörungen" von Büchern in der Menschheitsgeschichte, erklärte die Unesco-Generaldirektorin Irina Bokova am Dienstag.

Bokova zog einen Vergleich zur Zerstörung alter Manuskripte in der malischen Wüstenstadt Timbuktu durch Jihadisten. "Diese Gewalt zeugt von einem fanatischen Projekt, das auf das Leben der Menschen sowie alle Produkte der Gedanken zielt", erklärte Bokova. Ebenso wie die Verfolgung der Minderheiten ziele die Bücherverbrennung auf die Auslöschung der kulturellen Vielfalt, welche "die Seele des irakischen Volkes" sei. (APA, 3.2.2015)