Riad - Ein saudiarabischer Historiker hat eine seltsame Begründung für das in seiner Heimat geltende Fahrverbot für Frauen geliefert. Saleh al-Saadoon behauptete in einem Fernseh-Interview, Pkw-Fahrerinnen würden Gefahr laufen, vergewaltigt zu werden.

Im Gegensatz zu Saudi-Arabien seien für Frauen in Amerika und Europa Sexualverbrechen "keine große Sache", erklärte Dr. Al-Saadoon im Fernsehsender Khalijiyya TV einer offenbar irritierten Journalistin. "Wenn eine Frau von einer Stadt in eine andere fährt und ihr Auto eine Panne hat, was wird dann mit ihr geschehen?", so der Gelehrte.

In Saudi-Arabien würden die Frauen wie "Königinnen" behandelt, weil sie von einem Fahrer chauffiert würden. Auf die Frage, ob nicht die Gefahr bestehe, dass der Fahrer die Frau vergewaltige, räumte Al-Saadoon ein, dass das ein Problem sei. Eine Lösung wäre, ausländische Fahrerinnen ins Land zu holen. (APA, 16.2.2015)