Kopenhagen - Bei dem Anschlag auf das Kulturzentrum in Kopenhagen haben laut einem Medienbericht die zum Schutz des Künstlers Lars Vilks eingesetzten schwedischen Polizisten womöglich ein Massaker verhindert. Die schwedische Zeitung "Sydsvenskan" berichtete am Mittwoch unter Berufung auf Polizeikreise, die beiden schwedischen Polizisten hätten das Feuer erwidert.
Einer der Beamten habe sein ganzes Magazin verschossen und so den Angreifer in die Flucht geschlagen. Der Polizeivertreter Jarl Holmström sagte der Zeitung, die Beamten hätten "vorbildlich" auf den Angriff reagiert.
Alle Eingänge verschlossen
Der 22-jährige Angreifer Omar El-Hussein hatte am Samstagnachmittag zunächst versucht, durch Seiteneingänge in eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Islam und Meinungsfreiheit im Kopenhagener Kulturzentrum Krudttönden zu gelangen, an der auch Vilks teilnahm. Der Künstler hatte 2007 durch Zeichnungen des Propheten Mohammed als Hund den Zorn militanter Muslime auf sich gezogen und steht seitdem unter Polizeischutz. Da alle Türen verschlossen waren, schoss der Attentäter schließlich von außen durch die Fenster auf die Diskussionsteilnehmer.
Bei dem Angriff wurde ein Zuschauer getötet, drei Polizisten wurden verletzt. Nach dem Angriff floh der Attentäter zunächst. In der Nacht auf Sonntag erschoss er vor einer Synagoge einen Juden und verletzte zwei Polizisten. Im Morgengrauen wurde der junge Mann schließlich vor seiner Wohnung von der Polizei erschossen. (APA, 18.2.2015)