Bild nicht mehr verfügbar.

Einschussloch nach dem Angriff auf das Kulturzentrum im kopenhagener Viertel Østerbro.

Foto: AP Photo/Michael Probst

Kopenhagen - Nach den Anschlägen von Kopenhagen hat die dänische Regierung am Donnerstag ein umgerechnet rund 135 Millionen Euro schweres Anti-Terror-Paket vorgestellt.

Unter anderem will Dänemarks sozialdemokratische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt die Bereitschaft von Polizei und Sicherheitsdienst stärken, damit diese kriminelle Milieus und Verdächtige besser überwachen können. "Dänemark hat Feinde, das wissen wir", sagte Thorning-Schmidt am Donnerstag. "Aber das sind Feinde, gegen die wir uns verteidigen können und werden."

Der Zwölf-Punkte-Plan sieht in den nächsten vier Jahren bessere IT-Systeme und mehr Personal vor. Außerdem will die Regierung der Radikalisierung in Gefängnissen entgegenwirken.

Dem 22-jährigen Omar Abdel Hamid El-Hussein wird vorgeworfen, am Wochenende bei zwei Angriffen zwei Menschen erschossen und fünf verletzt zu haben, bevor die Polizei ihn tötete. Er soll im Gefängnis den Wunsch geäußert haben, sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien anzuschließen.

Tatwaffe stammte aus Bestand der Streitkräfte

Die Tatwaffe des ersten Terroranschlags von Kopenhagen war einem Mitarbeiter der dänischen Streitkräfte zu Hause gestohlen worden. Das M95-Gewehr, mit dem der Attentäter an dem Kulturcafé "Krudttønden" einen 55-jährigen Filmemacher erschoss, stammt laut der Kopenhagener Polizei von der dänischen Heimwehr.

Die "Hjemmeværnet" unterstützt die übrigen Streitkräfte des Landes und besteht vor allem aus Freiwilligen. Etwa ein Viertel der Reservisten bewahre seine Waffen zu Hause auf, sagte Heimwehr-Chef Finn Winkler der Nachrichtenagentur Ritzau am Donnerstag. (APA, 19.2.2015)