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Rauchen verboten! lautet der Marschbefehl beim Bundesheer.

Foto: APA/Gunter Pusch

Wien - Noch in diesem Jahr soll es in allen Kasernen Österreichs ein generelles Rauchverbot geben - und dieses soll nicht nur Amts- und Unterkunftsräume betreffen, sondern auch die Freizeiträume. Auch in den Soldatenheimen und Offizierskasinos darf dann kein Tabak mehr konsumiert werden. Die bestehende Regelung mit Raucherkammerln, in denen bisher Zigaretten konsumiert werden dürfen, wird damit aufgegeben.

Ein genaues Datum für die Umsetzung ist noch offen, in einem internen Papier der Gruppe Präsidium war aber vom 1. September die Rede.

Nicht mehr "Feuer frei" in der Rauchpause

Die scherzhafte Ankündigung einer Pause mit "Eine Zigarettenlänge - Feuer frei!" dürfte damit ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Denn mit dem Rauchverbot soll eine Aktion zur Gesundheitsförderung einhergehen. Das Bundesheer wolle nämlich auch Raucher unterstützen, die aufhören wollen. Dazu seien Angebote für Entwöhnungsprogramme geplant, hieß es am Donnerstag aus dem Verteidigungsministerium.

Begonnen wird mit dem Programm dem Vernehmen nach in der Rossauer Kaserne, dem Sitz des Verteidigungsministeriums. Dort ist in den Amtsräumen bereits ein Rauchverbot in Kraft - ein interner Erlass sollte regeln, dass auch in den Freiräumen, also etwa im Hof, nicht mehr geraucht werden darf.

Pilotversuch im Kasernenhof

Dies wäre wiederum ein Pilotversuch gewesen, das Rauchen auf allen militärischen Liegenschaften - also etwa in den weitläufigen Kasernengeländen oder auf den Truppenübungsplätzen - zu untersagen. Für Soldaten, die zu bestimmten Diensten eingeteilt sind - etwa Wachen oder Offiziere vom Tag - hätte das bedeutet, dass sie 24 Stunden lang keine Zigarette hätten anrühren dürfen, was für Nikotinabhängige eine enorme Belastung darstellt.

Im Lauf des Donnerstags gab es allerdings die Versicherung, dass das Rauchen im Freien erlaubt bleiben wird, nachdem sich die Personalvertretung massiv eingeschaltet hat.

"Die werden doch nicht den Leuten im Hof das Rauchen verbieten können", poltert beispielsweise Gewerkschaftsvorsitzender Willi Waldner im Gespräch mit dem STANDARD über den Dienstgeber: "Dabei sind wir als Personalvertretung nicht einmal in diese Frage eingebunden worden. Und am meisten ärgert mich, dass das von einem Minister angeordnet werden soll, der sich selber als Gewerkschafter bezeichnet." (cs, DER STANDARD, 27.2.2015)