Innsbruck - Im Konflikt um das neue Ärztearbeitszeitgesetz haben die bei der Tiroler Landeskrankenanstalt Tilak beschäftigten Ärzte am Freitag dem Angebot des Landes mehrheitlich zugestimmt. Seit Mittwoch lief die von der Ärztekammer durchgeführte Befragung. 81,2 Prozent der Mediziner stimmten dabei dem "Gehalts- und Maßnahmenpaket" für das Jahr 2015 zu, teilte die Tiroler Ärztekammer in einer Aussendung mit.

Das Land hatte vergangene Woche eine Übergangslösung vorgelegt. 11,2 Millionen Euro sollen der Tilak für staffelweise Gehaltsnachbesserungen zur Verfügung gestellt werden, hieß es. Zusätzlich sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren an den Landeskrankenhäusern 80 bis 100 zusätzliche Ärzte angestellt werden, was weitere Kosten in der Höhe von rund zehn bis zwölf Millionen Euro bedeuten würde.

Versorgungsengpass soll verhindert werden

Mit der Annahme des Verhandlungspaketes für 2015 sei der Weg offen, einen drohenden Versorgungsengpass zu verhindern und im Laufe des Jahres ein innovatives und konkurrenzfähiges und vor allem nachhaltiges Gehaltsschema für die Zeit ab 2016 zu verhandeln, sagte Ludwig Gruber, Kurienobmann der angestellten Ärzte der Ärztekammer Tirol. Wichtig sei jedoch, dass mit den Verhandlungen sofort begonnen werde.

Bei den Bezirkskrankenhäusern, dem Krankenhaus Zams und der Medizinischen Universität sei eine Lösung des Gehaltskonfliktes jedoch noch völlig offen. Diese seien bisher ständig von ihren Krankenhausträgern unter Verweis auf eine ausstehende Lösung im Landeskrankenhaus vertröstet worden. Diese Verzögerungstaktik müsse nach der Einigung mit dem Land sofort ein Ende haben, meinte Gruber.

Nach der Zustimmung der Ärzteschaft zum Übergangsangebot würden nun die Verhandlungen für ein Gehaltsschema neu beginnen, hieß es. Zudem sollen basierend auf dem Ergebnis der Landeskrankenanstalten in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit den Bezirkskrankenhäusern und dem Ordenskrankenhaus in Zams folgen. Tilg habe zu einer Gesprächsrunde mit Gemeinverbandspräsident Ernst Schöpf, den Obleuten der Bezirkskrankenhäusern und der Generaloberin des Ordenshauses in Zams geladen.

Kern der mit den Tilak-Ärzten geschlossenen Vereinbarung ist eine rückwirkende Gehaltserhöhung (ab 1.1.2015) für alle Mediziner, die nicht in das ebenfalls seit Jahresbeginn geltende neue Entlohnungsschema wechseln. Im Gegenzug erklären sich die Ärzte zur Aufrechterhaltung der Patientenversorgung mit einer flexibleren Diensteinteilung einverstanden. (APA, 27.2.2015)