Bild nicht mehr verfügbar.

In öffentlichen Parks in Oxfordshire soll es zu Gruppenvergewaltigungen gekommen sein.

Foto: Nigel Cox/geograph.org.uk/Wikimedia Commons (CC By Sa 2.0)

Oxford/Wien - 16 Jahre lang soll eine Gruppe von Männern hunderte Mädchen systematisch vergewaltigt haben, berichten britische Medien unter Berufung auf einen Report des Oxfordshire Safeguarding Children Board (OSCB). Die Ermittlungen waren eingeleitet worden, nachdem sieben Männer 2013 der Vergewaltigung an sechs Mädchen schuldig gesprochen wurden.

Ihnen wurde vorgeworfen, die ursprünglich inkriminierten Taten zwischen 2004 und 2012 begangen zu haben. Die Ermittler kamen nun zu dem Ergebnis, dass die Taten bis in die 1990er Jahre zurückreichen und bis zu 373 Mädchen vergewaltigt wurden. Viele der Opfer waren zu dieser Zeit in Heimen untergebracht.

Angelegenheit "unter Teppich gekehrt"

"Was den Opfern zugestoßen ist, ist zutiefst verstörend", sagte Maggie Blyth vom OSCB. Blyth wirft den Behörden Untätigkeit vor. Laut dem OSCB-Report haben die Thames Valley Police und das Oxfordshire City Council Fehler gemacht, etwa Aussagen negiert, weil die Mädchen als "sehr schwierig" galten, und offensichtliche Warnsignale und Indizien ignoriert.

Ein Opfer sagte, die Angelegenheit wurde "unter den Teppich gekehrt." In einem Polizeibericht wurde die sexuelle Beziehung eines 13-jährigen Mädchens mit einem älteren Mann als eine "für das Alter angebrachte Partnerschaft" bezeichnet.

Hinterzimmer-Abtreibung

Die Mädchen, deren Tortur jeweils im Alter zwischen 11 und 15 Jahren begonnen hatte, sollen mit Drogen gefügig gemacht und mit weiteren Gewaltandrohungen eingeschüchtert worden sein. Die Täter haben die Opfer laut dem Bericht dann Freunden überlassen oder gegen eine Bezahlung an Fremde übergeben. Die Taten fanden in einem Gästehaus, in Parks und auf Friedhöfen statt, zum Teil handelte es sich um Gruppenvergewaltigungen.

Zumindest ein Mädchen soll schwanger geworden und im Alter von 12 Jahren einer illegalen Abtreibung unterzogen worden sein.

Blyth forderte die britische Regierung auf, die Hintergründe der Täter genauestens zu eruieren, da fünf der sieben Verurteilten aus Pakistan stammen. (red, derStandard.at, 3.3.2015)