"Mit Leichtigkeit das Beste, das Sony jemals mit Morpheus gezeigt hat."

Foto: Sony
Screenshot: London Heist
Screenshot: London Heist

Sony hat auf der Game Developers Conference einen neuen Prototyp des VR-Headsets Project Morpheus für PlayStation 4 vorgestellt, der einige Verbesserungen im Vergleich zum letzten Modell aus dem vergangenen Jahr aufweist.

Das neueste Modell wartet mit einem OLED-Bildschirm, Full-HD-Auflösung, Subpixel-Rendering und einem erweiterten Blickfeld von 100 Grad (vormals 90 Grad) auf. Nun ist eine Bildwiederholungsrate von 120 Hz möglich, und sogar Spiele mit 60 fps können auf 120 fps hochgerechnet werden. Drei zusätzliche LEDs, eines an der Front und zwei an der Seite, verbessern die Tracking-Genauigkeit durch die PlayStation-Kamera und bringen die Zahl der verbauten Leuchtdioden auf insgesamt neun. Ein neues Feature namens "Social Screen" erlaubt die Übertragung des Bildes von Project Morpheus auf einen Fernseher, sodass andere Personen mitspielen können.

Angenehm zu tragen

Eurogamer lobt im Hands-On den Tragekomfort von Projekt Morpheus: "Sonys Designer haben einen bedeutenden Meilenstein gesetzt, was die Erstellung von leichten Headsets angeht. Der neu designte Riemen übt keinen signifikanten Druck auf das Gesicht aus und verteilt das Gewicht zwischen der Stirn und dem Hinterkopf." Das Display kann durch einen Knopf an der rechten Unterseite des Geräts nach vorne oder hinten bewegt werden, wodurch auch Brillenträger Project Morpheus ohne Probleme nutzen können. Trotz der Verstellbarkeit des Abstands vom Bildschirm ist keine Kalibierung erforderlich. Auch Gizmodo zeigt sich von der Leichtigkeit des Geräts begeistert: "Das gesamte Display schwebt einfach vor den Augen in der Luft."

Demos

In der "London Heist"-Demo des Sony-eigenen London Studio ("Singstar", "Wonderbook", "Playroom") ist der Avatar des Spielers anfangs an einen Stuhl gefesselt. Aus der Ego-Perspektive kann man sich zunächst lediglich umsehen und den Blick über die Umgebung schweifen lassen. Ein Mann reicht dem Spieler ein Telefon und eine Stimme am anderen Ende der Leitung fragt, was passiert sei. In einer Rückblende befindet man sich in einem verzierten Raum hinter einem Tisch mit zahlreichen Laden, in denen sich eine Pistole mitsamt Munition findet.

Um die Waffe zu laden, müssen Clips mit Kugeln manuell in die Handfeuerwaffe eingesetzt werden. Das Feuergefecht gegen menschliche Gegner besteht aus Ducken und Schießen sowie gelegentlichem Nachladen. Engadget beschreibt das Gefühl, "als spiele man ein Light-Gun-Spiel (beispielsweise 'Duck Hunt'), wenn auch viel, viel akkurater und detaillierter." Obwohl die Optik aufgrund leichter Treppchenbildung nicht ganz perfekt ist, konnte sie die Anwesenden überzeugen. Wired nennt die Tech-Demo "mit Leichtigkeit das Beste, das Sony jemals mit Morpheus gezeigt hat" und Polygon bezeichnet sie als die Erfüllung des Traums, sich in einem Actionfilm wiederzufinden. "Das ist eine Techdemo, kein Spiel, aber Sony hat mit definitiv bewiesen, dass Morpheus im Stande ist, komplexe Szenen mit einer Grafik darzustellen, die weit über dem liegt, was wir von Virtual Reality gewohnt sind. Das ist eine beeindruckende Leistung für die PlayStation 4 und die Demo zeigt anschaulich, wozu die Hardware fähig ist."

Reprojection

"London Heist" läuft eigentlich mit 60 Bildern pro Sekunde, doch eine von Sony "Reprojection" genannte Technik sorgt dafür, dass die Illusion entsteht, die Demo laufe mit 120 fps. Zwischen der Ausgabe jedes nativen Bildes interpoliert die PlayStation 4 ein dazwischenliegendes Bild auf Basis von Bewegungsdaten, die Project Morpheus an die Konsole sendet.

Sony zeigt auf der Game Developers Conference neben "London Heist" noch zwei weitere Demos für Project Morpheus. Entwickler erhalten das VR-Headset im Frühling 2015, während sich Endkunden auf eine Veröffentlichung in der ersten Jahreshälfte 2016 einstellen können. (ul, derStandard.at, 5.3.2015)