Depressive Jugendliche werden laut Untersuchungen von Psychiatern schneller internetsüchtig. "Erste Längsschnittdaten zeigen, dass Jugendliche mit emotionalen Problemen besonders gefährdet sind, im Verlauf eine 'Internetsucht' zu entwickeln", teilte am Donnerstag die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit, die derzeit in München einen Kongress abhält.

"Diese Jugendlichen finden oftmals eine im realen Leben fehlende Bestätigung und Selbstwertsteigerung im Netz", schrieben die Experten. Bisher sei vor allem die Sucht nach Online-Spielen wissenschaftlich untersucht worden, aber auch soziale Netzwerke hätten laut neuer Daten "einen ähnlich suchterzeugenden Charakter". "Der exzessive Internet- und Medienkonsum ist das adoleszente Risikoverhalten des 21. Jahrhunderts", sagte der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Kaess. (APA, 5.3. 2015)