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Ende Februar zerstörten IS-Kämpfer im Museum von Niniveh Skulpturen

Foto: AP Photo via militant social media account

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Bagdad -UNESCO-Chefin Irina Bokowa hat die begonnene Zerstörung der historischen Stadt Nimrud im Irak durch islamistische Terroristen als Kriegsverbrechen verurteilt. Dieser neue Angriff auf das irakische Volk rufe in Erinnerung, dass die im Irak wütende kulturelle Säuberung nichts und niemanden ausspare.

Die Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hat am Donnerstag begonnen, die Ruinen der assyrischen Stadt Nimrud im Nordirak zu zerstören. Die Extremisten hätten die "historische Stadt Nimrud gestürmt und begonnen, sie mit Bulldozern zu zerstören", teilte das Tourismusministerium am Donnerstag auf seiner Facebook-Seite mit.

Die IS-Miliz hatte vergangene Woche international für Bestürzung gesorgt, als sie im Internet ein Video veröffentlichte, das die Zerstörung antiker Statuen im Museum von Mossul und am Eingang der Ausgrabungsstätte von Niniveh zeigten.

Bildersturm und Schmuggel

Ein Beamter der Antikenverwaltigung bestätigte die Angaben des Tourismusministeriums. Bisher sei noch unklar, wie weit die Zerstörungen reichten. Es seien auch Lastwagen gesehen worden, die womöglich zum Abtransport von Kunstgegenständen verwendet wurden. Die Extremisten stehen im Verdacht, sich teilweise durch den Verkauf von archäologischen Fundstücken aus Grabungen und Museen zu finanzieren. Gemäß der extremen Interpretation des Islam der Dschihadisten sind Götterbilder und Heiligengräber verboten, da nichts außer Gott angebetet werden dürfe.

Nimrud wurde im 13. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gegründet und liegt am Ufer des Tigris rund 30 Kilometer südöstlich von Mossul. Archäologen hatten nach den Zerstörungen in Mossul bereits die Sorge geäußert, dass die Extremisten weitere archäologische Stätten wie Nimrud oder Hatra angreifen. (APA, 5.3.2015)