Wien - Der Finanzausschuss des Parlaments hat sich heute wieder einmal mit der Glücksspielgesetzgebung befasst - diesmal mit der Umsetzung von Spielerschutzmaßnahmen. Für Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) ist die Anbindung der legalen Spielautomaten ans Bundesrechenzentrum, die dem Zeitplan sehr hinterherhinkt, eine wesentliche Neuerung. Nun müssten die illegalen Geräte vom Netz genommen werden.

Die Parlamentarier nahmen am Donnerstag einen Glücksspielbericht des Finanzministeriums einstimmig zur Kenntnis, einem Folgebericht, der sich nur mit der Spielerkarte befasst, haben die Grünen laut Parlamentskorrespondenz ihre Stimme versagt.

Neuordnung des Automatenspiels

Die Berichte beleuchten die Neuordnung des Automatenspiels in Österreichs, das nunmehr Bundes- statt Ländersache ist: Optimaler Schutz von Spielern mit problematischem Zockverhalten sei nur möglich, wenn Betreiber Daten untereinander austauschen. Bei den Zutrittskarten zu Automatensalons sahen die BMF-Experten ebenfalls Nachbesserungsbedarf. Derzeit kochen alle Betreiber ihre eigene Suppe - wie lange Kunden vor den einarmigen Banditen sitzen dürfen, bis sie gewarnt oder gesperrt werden, variiert stark.

Die gesetzliche vorgesehene Vernetzung aller 4.228 maximal zulässigen Automaten mit neuer Landeslizenz außerhalb der 12 Vollcasinos mit dem BRZ ging nicht so schnell vonstatten wie geplant. Im November 2014 hing erst jedes zweite Gerät am staatlichen Server.

Verpflichtende Selbstbeschränkung

Puncto Spielerkarte sprach sich der Grüne Abgeordnete Bruno Rossman am Donnerstag für eine verpflichtende Selbstbeschränkung aus. Ziel müsste die Zurückdrängung des Glücksspiels sein. FPÖ-Tourismussprecher Roman Haider schlug einen internationalen Datenaustausch vor, um das Ausweichen von Spielsüchtigen auf ausländische Spielhallen im Grenzgebiet zu verhindern. (APA, 12.3.2015)