Wels - Der Linzer Pastoralrat - das größte Beratungsgremium der Diözese Linz - hat seine Empfehlungen für die im Herbst beginnende Familiensynode eingereicht. Demnach fordert man eine Öffnung des Kommunion- und Beichtsakraments für wiederverheiratet Geschiedene sowie die Akzeptanz von Homosexuellen, hieß es am Sonntag in einer Presseaussendung.

Die Erklärung war das Ergebnis einer zweitägigen Sitzung im Bildungshaus Schloss Puchberg in Wels. Der Pastoralrat forderte die Bischöfe wörtlich dazu auf, "den Blick auf die Lebenswirklichkeiten von Beziehungen zu richten, und nicht von Idealen auszugehen".

Mehr Toleranz für Schwule und Lesben

Eine weitere Empfehlung betraf den kirchlichen Umgang gegenüber Personen mit homosexueller Orientierung: Mehr als bisher sollten Kirchenverantwortliche sichtbare Zeichen für die gleiche Akzeptanz aller setzen, unabhängig von geschlechtlicher Orientierung. Der Begriff "schwere Sünde" solle dazu aus dem kirchlichen Wortschatz verschwinden.

Grundlage für Beratungen des Pastoralrates waren die offiziellen vatikanischen Dokumente zur Vorbereitung der Familiensynode ("Lineamenta") und alle dazu bei der Diözese eingegangenen Rückmeldungen. Die Empfehlungen des Pastoralrates sollen mit den Ergebnissen der ersten Befragung zur Familiensynode aus dem Vorjahr zusammengefasst werden und schließlich bei einem Studientag der Pastoralkommission Österreichs mit Kardinal Christoph Schönborn und Bischof Benno Elbs besprochen werden. (APA, 15.3.2015)