Salzburg - Die Erhöhung der Mehrwertsteuer für kulturelle Veranstaltungen von 10 auf 13 Prozent bringt die Salzburger Festspiele finanziell unter Druck. Die Maßnahme koste die Festspiele laut letzten Berechnungen jährlich rund 750.000 Euro, die wohl nur durch Erhöhung der Kartenpreise hereingewirtschaftet werden könnten, sagte Helga Rabl-Stadler, Präsidentin und kaufmännische Leiterin des Festivals.

"Wir werden uns bemühen, die Belastung für das Publikum so verträglich wie möglich zu gestalten. Dabei wollen wir besonders darauf achten, dass die unteren Preiskategorien ungeschoren bleiben", erläuterte Rabl-Stadler. "Bisher ist es gelungen, rund die Hälfte aller Karten unter hundert Euro anzubieten, dies wird ab 2016 vermutlich nicht mehr möglich sein", bekräftigte sie ihre gegenüber "Österreich" getätigten Aussagen.

Seit 2012 sind die Festspiele mehrwertsteuerpflichtig, die Erhöhung dieses Satzes durch die aktuelle Steuerreform soll, "wenn irgend möglich nicht auf Kosten der Kunst finanziert werden", sagte Rabl-Stadler. Bis Mai wird die kaufmännische Leiterin des größten Klassik-Festivals der Welt dem Kuratorium einen Budgetvoranschlag für 2016 vorlegen, in den die zusätzliche steuerliche Belastung eingearbeitet sein wird. "Wie das im Detail funktionieren soll, ist im Moment nicht absehbar. Wir brauchen dafür keine Schnellschüsse, sondern müssen mit kühlem Kopf rechnen", argumentierte die kaufmännische Festival-Chefin und wies darauf hin, dass die Festspiele mehr an Steuern und Abgaben entrichten, als sie an Subventionen erhielten.

Die Kartenpreise der Salzburger Festspiele betragen von fünf Euro für Kinderkonzerte oder für Jugendliche bis zu 430 Euro für die besten Plätze in der Oper. (APA, 16.3.2015)