Frankfurt - Auch am vierten Tag des Pilotenstreiks bei der Lufthansa mussten tausende Passagiere am Boden bleiben. Rund 20.000 Reisende seien am Samstag von dem Ausstand betroffen gewesen, sagte ein Sprecher der Fluggesellschaft.

Von geplanten 160 Langstreckenflügen fielen demnach 74 aus. Bei der Transportsparte Cargo konnten 15 von 18 Jets planmäßig abheben. Zu vereinzelten Stornierungen kam es auch bei Kurz- und Mittelstreckenflügen. Dies sei eine Folge des Streiks in diesem Bereich am Freitag.

Sonntag Rückkehr zur Normalisierung

Für Sonntag sagte der Lufthansa-Sprecher eine weitgehende Normalisierung des Flugverkehrs voraus. Lediglich im Langstreckenbereich könnten vereinzelt Flüge als Folge des Ausstandes am Samstag gestrichen werden.

Von der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Seit Mittwoch bestreikte sie die Lufthansa und deren Tochter Germanwings. Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", es werde die Option offen gehalten, auch während der Osterfeiertage zu streiken, wenn die Lufthansa ihre Blockadehaltung nicht aufgebe.

Das Unternehmen zeigte sich allerdings unnachgiebig. Eine Fortsetzung der Streiks in den nächsten Tagen sei nicht auszuschließen, schrieb der Konzernvorstand am Freitag in einem Brief an die Kunden. Es sei Aufgabe des Managements, die Lufthansa dauerhaft wettbewerbsfähig zu machen. "Wir können und werden daher keine Kompromisse eingehen, die unsere Zukunftsfähigkeit gefährden", hieß es in dem Schreiben.

Cockpit kämpft seit April 2014 für die Beibehaltung der betriebsinternen Frührentenregelung sowie hinter den Kulissen gegen den Ausbau des Lufthansa-Billigflugangebots unter der Marke Eurowings. (APA, 21.3.2015)