Die mikroskopischen Untersuchungen von Klärschlamm brachten winzige Gold- und Bleirückstände ans Licht.

Foto: Heather Lowers, USGS Denver Microbeam Laboratory

Denver - US-Wissenschafter suchen im Dreck nach Gold: Die Forscher wollen herausfinden, ob es sich lohnen könnte, Abwasser mit menschlichen Exkrementen systematisch auf edle und nicht ganz so edle Metalle zu filtern. Das Projekt wird auf dem jüngst eröffneten Jahrestreffen der American Chemical Society ACS in Denver im US-Bundesstaat Colorado vorgestellt, wie der Fachverband am Montag mitteilte.

Gold, Silber, Platin und andere wichtige Metalle wie Palladium oder Kupfer sollen auf diese Weise aus dem Abfluss geborgen werden. Die Forscher verfolgen zwei Ziele: Zum einen soll der Klärschlamm von den Metallen befreit werden, die beispielsweise aus Haarpflege- oder Waschmitteln ins Abwasser geraten. Dadurch eigne er sich nach der Aufbereitung im Klärwerk besser als Düngemittel, erklärt Studienleiterin Kathleen Smith. Darüber hinaus wollen sie prüfen, ob der Anteil von technologisch wichtigen Metallen wie Platin oder Vanadium hoch genug ist für eine lohnende Gewinnung.

Wertvolle Hinterlassenschaften und Trinkwasser

Ein andere Forschungsgruppe war in einer kürzlich veröffentlichten Studie bereits zu der Schätzung gelangt, dass die Metalle in den Hinterlassenschaften von einer Million Amerikanern bis zu 13 Millionen Dollar (11,9 Millionen Euro) wert sein könnten. Im Jänner hatte Microsoft-Gründer und Multimilliardär Bill Gates bereits eine neuartige Maschine vorgestellt, die Ab- in Trinkwasser verwandeln soll. Das Gerät verbrenne Kot und hinterlasse, neben einem bisschen Asche, sauberes Wasser und Energie, schrieb Gates in einem Artikel für seine Stiftung. (APA/red, derStandard.at, 24.3.2015)