Walter Pilar vertont in dem ihm gewidmeten Schwerpunkt unter anderem Texte aus seiner autobiografischen Trilogie "Lebenssee".

Foto: Franz Wolfsgruber

Gmunden - Die Region rund um den Traunsee ist Schauplatz der Salzkammergut Festwochen Gmunden, die mit Ausstellungen, Lesungen, Tanztheater, Klassik- und Popkonzerten nicht nur im Sommer über diverse Bühnen gehen, sondern auch zu Ostern.

Am Samstag (11.00) wird etwa in der Gmundner "Galerie 422" eine Schau mit Arbeiten von Gilbert Bretterbauer, Jakob Gasteiger und Michael Kienzer eröffnet. Das Spektrum reicht von Rauminstallationen, Textil und Tapisserie über prinzipielle Fragen, was Bildträger und Farbe bedeuten, bis zu Skulpturen und Zeichnungen. Abends gastiert die Sängerin Birgit Denk samt Band im Kino Ebensee: Rock und Pop im Wiener Dialekt.

Am Ostersonntag (5. April, 19.30) kommt Erwin Steinhauer ins Stadttheater Gmunden, um dort mit der Combo Klezmer Reloaded Extended das Programm Ich bin ein Durchschnitts-Wiener aufzuführen: eine Melange aus klassischen Klezmersongs und Hermann-Leopoldi-Liedern in neuen Arrangements.

Der Abschlusstag der Festwochen, Samstag, 18. April, steht ganz im Zeichen eines dichtenden Lokalmatadors - stammt doch Walter Pilar aus Ebensee. Sich selbst bezeichnet der inzwischen in Linz lebende Allroundkünstler als "Sprachinstalatör": Mundartdichtung sowie die Wiener Gruppe und Ernst Jandl gehören zu seinen wichtigsten Einflüssen. Im autobiografischen Romanzyklus Lebenssee (Ritter), an dem Pilar seit 30 Jahren arbeitet, mischt er unterschiedliche Textsorten wie Prosa, Briefe, Zeitungsberichte mit Fotos und Comics. Jetzt hat er den dritten Band der Trilogie fertiggestellt, der passend zum darin eingewobenen Lokalkolorit im Schatten des Traunsteins präsentiert wird (Gasthof Hois' n, 11.00).

Abends haut sich der Gesamtkunstwerker Pilar mit dem aus Ohlsdorf stammenden Saxofonisten Max Nagl auf ein Packerl. Unter dem Titel Rotzglockner hat das avantgardistisch verspielte Duo Gedichte aus den Lebenssee-Bänden vertont. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD, 27.3.2015)