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Netflix, Amazon und Co. laufen traditionellem Fernsehen den Rang ab.

Foto: Reuters

Streamingdienste sind auf dem Vormarsch. In den USA für viele bereits alltäglicher Bestandteil des Medienkonsums, sind Netflix, Amazon Instant Video und Co. mittlerweile auch im deutschen Sprachraum angekommen. Dazu versuchen auch lokale Anbieter, auf dem jungen, boomenden Markt Fuß zu fassen.

Der Aufschwung, so sagen Experten des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft, eco, voraus, wird auch die kommenden Jahre anhalten. Mehr noch: Schon in fünf Jahren werden On-demand-Videos aus dem Netz dem traditionellen Fernsehen den Rang abgelaufen haben. Denn am Markt tauchen stets neue, besser auf verschiedene Zielgruppen zugeschnittene Produkte auf, während sich die Dienste gleichzeitig auch durch technischen Fortschritt verbessern.

Elf Millionen Abonnenten bis 2020

Zum Ende des Jahrzehnts, so meinen Analysten von Digital TV Research, werden alleine in Deutschland elf Millionen Menschen Abonnenten bei einem oder mehreren Diensten für Film- und Serienstreaming sein, was rund 30 Prozent aller Haushalte mit TV-Empfang entspricht. Eine Analyse von Goldmedia ergänzt, dass der Umsatz mit Videostreams sich schon bis 2018 auf knapp eine halbe Milliarde Euro verdreifachen wird.

Gewohnheitswandel vor allem bei Jüngeren

Vor allem die Sehgewohnheiten jüngerer Nutzer werden demnach durch den technischen Wandel merkbar beeinflusst. 14- bis 29-Jährige verbringen schon heute im Schnitt täglich 32 Minuten mit dem Betrachten von Videos im Netz. Gleichzeitig sind sie immer weniger für vorprogrammiertes Fernsehprogramm zu begeistern.

Entsprechend steigt in dieser Altersgruppe auch die Nutzung der sogenannten Mediatheken (32 Prozent), Online-Plattformen von TV-Anstalten, auf denen sie Teile ihres Programms neben der normalen Ausstrahlung zum Ansehen bereit stellen. Das haben ARD und ZDF herausgefunden. Dort ebenfalls übertragene Livesendungen werden von 25 Prozent genutzt. Sehr beliebt ist außerdem das zeitversetzte Ansehen von Sendungen direkt am Fernseher (52 Prozent). (gpi, 26.03.2015)