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Die Managerin Ellen Pao ist mit ihrer Diskriminierungsklage gegen die Venture-Capital-Firma Perkins Caufield & Byers abgewiesen worden.

Foto: Reuters/Diefenbach

Die US-Managerin Ellen Pao ist mit einer Diskriminierungsklage gegen eine prominente Investmentfirma im Silicon Valley gescheitert: Ein Geschworenengericht in San Francisco urteilte am Freitagnachmittag (Ortszeit), Pao sei von ihrer Firma KPCB nicht befördert worden, weil ihr Kompetenzen fehlten, und nicht, weil sie eine Frau ist.

Frauen besonders unterrepräsentiert

Die Jury-Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, weil das Silicon Valley mit seinen aufstrebenden Technikfirmen als Männerdomäne gilt. In der Welt der Risikokapitalgeber sind Frauen besonders unterrepräsentiert.

Sah sich an den Rand gedrängt

Zwei Tage berieten die Geschworenen über die Klage Paos. Die 45-Jährige forderte 16 Millionen Dollar (14,74 Mio. Euro) Schadenersatz von KPCB. Sie sah sich als Frau an den Rand gedrängt, in einem Unternehmen, in dem die Männer über Pornostars plauderten und sie von Arbeitsessen ausschlossen, um ungestört ihre beruflichen Netzwerke pflegen zu können.

Verständnis für Pao

Marshalette Ramsey aus der Jury deutete nach der Entscheidung an, sie habe Verständnis für Pao gehabt: So seien etwa bei ganz ähnlichen Jahresbewertungen männliche Kollegen befördert worden, weibliche hingegen leer ausgegangen.

Berechnend und habgierig

Die Verteidiger von KPCB beschrieben Pao hingegen als berechnend und habgierig. Sie habe "keine Sekunde" daran gezweifelt, dass die Jury die Klage abweisen werde, weil es weder Diskriminierung noch Vergeltungsmaßnahmen bei der Firma gebe, sagte Anwältin Lynne Hermle.

Halbes Jahr nach Klage entlassen

Pao hatte ihre Klage im Sommer 2012 eingereicht. Ein halbes Jahr später wurde sie von KPCB entlassen. Dadurch seien ihr 16 Millionen Dollar an Gehalt entgangen, begründete sie ihre Schadensersatzforderung. Die Harvard-Juristin ist derzeit Geschäftsführerin des Sozialnetzwerks Reddit. Trotz ihrer Justizniederlage gewann sie ihrer Klage etwas Positives ab: "Wenn ich Frauen und Minderheiten den Weg in die Risikokapitalbranche geebnet habe, war es den Einsatz wert." (APA/red, derStandard.at, 28.03.2015)