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Ein Hubschrauber setzt Rettungskräfte in der Nähe der Absturzstelle ab.

Foto: REUTERS/Gonzalo Fuentes

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Die Bergungsarbeiten gingen am Samstag weiter.

Foto: ap/cripiani

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Am Samstag wurde bei einem Gottesdienst in Digne der Opfer gedacht.

Foto: ap/Paris

Düsseldorf/Barcelona/Paris – Fast eine Woche nach dem Absturz des Germanwings-Flugzeugs in Frankreich bleibt der zweite Flugschreiber der Maschine unauffindbar. Lufthansa-Manager Kay Kratky verwies am Sonntagabend auf eine mögliche Beschädigung des Geräts. Das Flugzeug sei mit Tempo 800 und damit mit unvorstellbarer Wucht an dem Bergmassiv nordöstlich von Marseille zerschellt, sagte Kratky in der ARD-Talkshow "Günther Jauch".

"Es könnte sein, dass die Belastung hier zu groß war und er keine Signale sendet", so Kratky. Die Ermittler erhoffen sich von den auf dem Flugschreiber gespeicherten Daten Aufschluss darüber, was an Bord des Airbus geschah, bevor er vergangenen Dienstag mit 150 Menschen an Bord abstürzte. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der 27 Jahre alte Copilot die Maschine mutwillig zum Absturz gebracht. Warum – darauf haben die Ermittler noch keine Antwort geben können.

Suche im unwegsamen Gebiet geht weiter

Nach einer nächtlichen Unterbrechung soll die Suche nach Opfern und dem Flugdatenschreiber am Morgen fortgesetzt werden. Gleichzeitig wird ein Weg ins Absturzgebiet in der Nähe des Örtchens Seyne-les-Alpes geschaffen. Der Zugang könnte Montagabend fertig sein und soll vor allem ermöglichen, schwereres Bergungsgerät in die Region zu bringen.

Bisher werden Ermittler und Bergungskräfte tagsüber mit Hubschraubern in das unwegsame Gebiet gebracht. Die Bergung der Toten hat absoluten Vorrang, sagte Staatsanwalt Brice Robin der Deutschen Presse-Agentur.

DNA von 78 Menschen gesichert

Die Behörden hoffen, dass die Bergung der Leichen bis zum Ende der kommenden Woche abgeschlossen ist. Nach Angaben der Ermittler wurde DNA von vorläufig 78 Personen gesichert. Meldungen, wonach Leichenteile des Copiloten identifiziert wurden, dementierte Robin am Sonntag. "Wir haben noch keine Opfer identifiziert, sondern DNA-Spuren", sagte Robin.

Bisher seien diese Informationen noch nicht mit denen der Familien verglichen worden. Die Identifizierung der Toten könnte nach Ansicht des Wiener Gerichtsmediziners Christian Reiter ein bis zwei Monate dauern, wie Reiter am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" sagte.

Germanwings will am Montag über das neue Betreuungszentrum für die Angehörigen der Opfer informieren. Das Unternehmen lud für 9.30 Uhr zu einer Pressekonferenz in Marseille. Frühestens am Montag will auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgeben. (APA, 30.3.2015)