Wien/Berlin – Medien haben Andreas G. falsch als Copilot der Germanwings-Maschine gezeigt. Sein Bild auf Web- und Titelseiten, etwa auch von "Krone" und "Österreich", war nicht die einzige Erfahrung mit dem "medienrechtlichen Super-GAU", von dem Anwältin Maria Windhager Freitag sprach. Der "Rhein-Zeitung" schilderte G., wie 20 Journalisten seine Freundin bei einem Geschäftsessen mit Fragen zum Leben mit dem Copiloten "überfielen". Die Story ist nun online auf der Seite der "Rheinischen Post" zugänglich.

"Mit einem Mörder zusammengelebt zu haben"

Schweizer Medienleute hätten seine Freundin in einem Lokal bestürmt, zitiert die "Rheinische Post" den Deutschen, der in der Schweiz im Energiehandel arbeitet: "Plötzlich kommen 20 Journalisten rein, und sie wird vor laufender Kamera mit der Frage bombardiert, wie sie sich fühlt, mit einem Mörder zusammengelebt zu haben." Die Freundin klärte sie auf, dass Andreas G. kein Pilot sei, die Journalisten seien dann abgezogen.

G. hat sein Erstaunen über die Verwechslung schon einem Schweizer Onlineportal geschildert. Er vermutete damals, sie wäre von Medien in Südamerika ausgegangen. Die "Rhein-Zeitung" sieht den Ursprung nun bei einer Zeitung auf Teneriffa.

Die "Krone" hat das Bild des Unbeteiligten auf ihrer Titelseite wie berichtet bedauert, "Österreich" die Verwendung erläutert. (red, derStandard.at, 30.3.2015)