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Die EU bereitet sich auf ein neues Verfahren gegen Google vor, berichten mehrere Medien.

Foto: APA/EPA/Seeger

Die EU-Kommission steht offenbar kurz davor, ein Verfahren gegen Google zu eröffnen. Das berichten die "Financial Times" und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mehrere Quellen. Google wird Wettbewerbsverzerrung vorgeworfen, da eigene Angebote bei den Suchergebnissen höher als andere Anbieter gereiht wurden. Im Reisebereich betraf das etwa Expedia und Tripadvisor. Hier habe Google seine Dominanz im Suchmaschinensektor zum eigenen Vorteil verwendet, so der Vorwurf.

Hinweise

Laut "Wall Street Journal" haben EU-Beamte nun bei den Beschwerdeführern angefragt, ob ihre Anträge veröffentlicht werden dürfen. Das weist auf die Eröffnung eines neuen Verfahrens hin. Eigentlich hatte sich der frühere Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia im Februar 2014 – unter starker Kritik – mit Google geeinigt, das ein korrektes Vorgehen versprochen hatte. Die neue Kommissarin Margrethe Vestager scheint damit aber nicht zufrieden zu sein.

Auch Android im Visier

Außerdem könnte Google laut dem deutschen Nachrichtenmagazin "Spiegel" wegen des mobilen Betriebssystems Android Ungemach drohen: Die Kommission vermutet, dass der Suchmaschinenkonzern auch bei Android seine Marktmacht missbraucht hat. US-Präsident Barack Obama hatte zuletzt in einem Interview mit der Aussage aufhorchen lassen, EU-Regulatoren nutzten juristische Argumente, um die Marktposition US-amerikanischer Konzerne zu schwächen. (fsc, derStandard.at, 2.4.2015)