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In dieser ehemaligen Reitschule im litauischen Antaviliai soll der US-Geheimdienst CIA lokalen Medien zufolge Gefangene verhört haben.

Foto: AP /Mindaugas Kulbis

Vilnius - Die litauische Staatsanwaltschaft hat am Donnerstag bekanntgegeben, dass weitere Ermittlungen zu einem vom US-Geheimdienst CIA betriebenen Geheimgefängnis in dem Land angestellt werden sollen.

Das litauische Parlament hatte erst am 13. März beschlossen, dass keine zusätzlichen Untersuchungen zu dem in einem Bericht an den US-Senat "Detention Center Violet" genannten Lager erforderlich seien, weil es unter den Abgeordneten "nicht genug Unterstützung" dafür gebe.

Das Europaparlament hatte die litauische Regierung 2012 erfolglos aufgefordert, die Ermittlungen wiederaufzunehmen, weil neue Beweise vorlägen.

Illegaler Grenzübertritt

Laut einem Schreiben der Staatsanwaltschaft, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt, soll der Fall nun doch weiter untersucht werden. Gleichzeitig soll ermittelt werden, ob der US-Gefangene Mustafa al-Hawsawi illegal über die litauische Grenze gebracht wurde.

Dem Saudi, der gemeinsam mit den Al-Kaida-Anführern Khalid Sheikh Mohammed und Ramzi Binalshibh vor Gericht steht, wird vorgeworfen, die Anschläge vom 11. September 2001 geplant zu haben, bei denen in den USA fast 3.000 Menschen ums Leben kamen.

Laut dem Bericht an den US-Senat wurde das "Detention Center Violet" Ende 2005 eröffnet und war bis 2006 in Betrieb. Dann wurden alle Gefangenen in "Center Brown" verlegt, das sich laut der Enthüllungsplattform cryptome.org in Afghanistan befindet. (red, derStandard.at, 2.4.2015)