Wien - Mit der Ansage, wieder Gemeindebauten in der Bundeshauptstadt bauen zu wollen, hat die Wiener SPÖ bei ihrer Klubtagung in Rust Ende Februar den Wahlkampf eröffnet. Konkret wurde ein Projekt genannt: Bis 2017 sollen 120 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen AUA-Zentrale in der Fontanagasse 1 im zehnten Bezirk errichtet werden.

Laut "Kurier" liegt ein weiteres Projekt in der Schublade. Im Abtausch für ein Grundstück auf dem AKH-Gelände, wo Versicherungen eine Privatklinik errichten wollen, soll die Stadt einen Baugrund im achten Bezirk bekommen, um einen Gemeindebau zu errichten.

Erhard Busek, Vorsitzender des Unirats der Med-Uni Wien und bis 1989 ÖVP-Chef in Wien, stellt im "Kurier" Mutmaßungen über Gründe für den Bau der Gemeindewohnungen im traditionell ÖVP-nahen Bezirk: "Wenn Sie die Mehrheitsverhältnisse im achten Bezirk betrachten, wissen Sie, warum." Bei der Wahl 2010 kam die ÖVP auf 27,5 Prozent, die SPÖ auf nur 23,5.

"Nichts Konkretes"

Gleichzeitig zweifelt Busek, ob man Wählerstimmen heutzutage noch so gewinnen könne. "Aber die Wiener SPÖ ist im Moment wieder sehr rückschrittlich gestrickt." Eine Sprecherin von Ludwig dementiert die Pläne zumindest nicht und sagt zum STANDARD: "Es laufen Gespräche, aber es gibt nichts Konkretes." (rwh, DER STANDARD, 9.4.2015)