Wie schon länger erwartet, wirft sich auch Hillary Clinton ins Rennen um die US-Präsidentschaft. Der einstigen First Lady, Senatorin und Außenministerin werden realistische Chancen eingeräumt, die demokratischen Vorwahlen zu gewinnen und als erste Frau an die Spitze der Vereinigten Staaten zu rücken

Die offizielle Ankündigung ihrer Kandidatur erfolgte in der Nacht von Sonntag auf Montag. Während Seitens der Republikaner bereits Kritik an ihren Positionen geäußert wurde, amüsierten sich Nutzer auf Twitter derweilen über ihr Kampagnenlogo.

Dieses zeigt ein blaues "H" auf weißem Grund, das von einem nach rechts zeigenden, roten Pfeil gekreuzt wird. Das Symbol unterscheidet sich nicht nur deutlich von jenem, mit dem sie noch 2008 angetreten war, sondern hatte für einige Twitternutzer auch Wiedererkennungswert in anderer Form.

Die Whistleblowing-Plattform Wikileaks sah sich, freilich scherzhaft, durch Clintons Logo plagiiert. Gleichzeitig teilte man auch Links zu verschiedenen Dokumenten über ihre bisherigen politischen Tätigkeiten, darunter ihre Rolle im Libyen-Krieg.

Ein häufig gezogener Vergleich betraf Verkehrsschilder, die den schnellsten Weg zum nächsten Krankenhaus weisen.

Einen abstrakteren Zugang wählte Chris Regan, der zu den Schreibern der Zeichentrick-Sitcom "Family Guy" gehört. Er fühlt sich durch Clintons Logo an die "Großartigkeit von NBC Ende der 1970er-Jahre" erinnert.

Andere Nutzer wiederum sehen das Rätsel um den versteckten Pfeil (zwischen "E" und "x") im Schriftzug des Logistik-Dienstleisters Fedex nunmehr als gelöst an.

Vergleiche fanden sich auch in tagesaktuellem, politischen Kontext. Immerhin hatte sich der amtierende Präsident Barack Obama und Kubas Staatsführer Raul Castro jüngst persönlich getroffen und damit einen weiteren Schritt in der Beendigung der Eiszeit zwischen beiden Ländern gesetzt.

Vielleicht aber, so mutmaßten manche, handelt es sich bei Clintons Kampagnenlogo aber einfach nur eine Handlungsanweisung für Smartphone-Benutzer?

Wenngleich auch vereinzelt extreme Gegenüberstellungen gepostet wurden - in einer Gegenüberstellung werden etwa die beiden vertikalen Linien des "H" als brennende Türme des World Trade Centers dargestellt - ist der Spott über das Symbol letztlich doch eher harmloserer Natur.

Harter Wahlkampf

Tatsächlich muss sich Clinton aber wohl schon für die Primaries eine dicke Haut zulegen. Neben interner Konkurrenz um die offizielle Nominierung als Parteikandidate für das Präsidentschaftsamt wird sie auch von ihren politischen Gegnern der republikanischen Partei bereits als ernste Konkurrentin betrachtet.

Schon jetzt, so berichtet etwa die Washington Post, läuft eine von zahlreichen konservativen Größen und Gruppierungen unterstützte Kampagne unter dem Slogan "Stop Hillary" an. Ziel sind die sogenannten "Swing States", jene Bundesstaaten, die nicht seit je her traditionell mit großer Mehrheit für eine politische Richtung votieren und somit in dem auf Wahlmännern basierenden System eine entscheidende Rolle am Wahltag spielen. Der Urnengang, in dem über die Nachfolge von Barack Obama entschieden wird, erfolgt am 8. November 2016. (gpi, 13.04.2015)