1.200 Führungskräften in Österreich und Deutschland wurden im Zuge des Hernstein Management Reports zu Unterschieden zwischen jungen Führungskräften und alten Hasen befragt. Die Analyse ergibt klare Antworten: Ja – junge führen anders.

Der Management-Report bleibt allerdings in Details stecken und befasst sich hauptsächlich mit den Themen Weiterbildung, Pausen während der Arbeitszeit und persönliche Fitness.

Amtsfrische Führungskräfte unterscheiden sich von langgedienten nicht nur in der Anzahl der Jahre, sondern auch im Verhalten , heißt es in einer Aussendung. Junge Führungskräfte würden sich öfter in der Arbeitszeit weiterbilden, häufiger Pausen machen und seien sportlich aktiver.

Mehr Unruhe

Im Vergleich zu früheren Generationen, in denen es undenkbar war, den Arbeitgeber zu verlassen, bleibe heute fast niemand mehr sein Leben lang in ein und demselben Unternehmen, die Karrierepfade sind unruhiger geworden – liest man auch im Hernstein Report. "Dies hat Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und hier insbesondere auf die sozialen Beziehungen zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten", ist Institutsleiterin Eva-Maria Ayberk überzeugt. "High Potential Entwicklung und Talent Management sind relativ neue Ansätze in der Führungskräfteentwicklung, und die nächste Stufe ist schon da: der War for Talents".

In Richtung Leaderhsip

Der Wandel betrifft aber nicht nur die Karrierepfade: 64 Prozent der jungen Führungskräfte und 66 Prozent der Älteren geben an, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute anders geführt werden wollen als noch vor einigen Jahren. Auch Unternehmen hätten nach Einschätzung von 71 Prozent der jungen und 79 Prozent der erfahreneren Führungskräfte heute andere Erwartungen an Führungskräfte, als noch vor einigen Jahren. Heute gehe es mehr in Richtung Leadership, heißt es im Hernstein Institut.

Top-Themen

Sinnstiftung stehe im Vordergrund. Führungskräfte seien im komplexen Umfeld mehr gefordert, müssten aufs Ganze schauen, vermitteln, unternehmerisch denken. Eva-Maria Ayberk: "Resilienz, gesunde Führung, Nachhaltigkeit, Corporate Social Responsibility sind alles Themen, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Die Verflachung der Hierarchie hat dazu geführt, dass die Verantwortung des Top Managements immer weiter in der Hierarchieebene nach unten wandert. Worum sich früher das Top Manager gekümmert hat, beschäftigt heute das mittlere Management. Zusammenarbeit, laterale Organisationsformen und neue Kommunikationsformen in alten Organisationsmuster und dazugehörigen Regelprozessen und -kommunikation sind heute im Fokus". (red, derStandard.at, 14.4.2015)


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