Miami - Mit dem Ruf nach einem Generationswechsel im Weißen Haus hat der republikanische Senator Marco Rubio seine Präsidentschaftsbewerbung erklärt. "Während unsere Bevölkerung und unsere Wirtschaft die Grenzen des 21. Jahrhunderts sprengen, stecken zu viele unserer führenden Politiker und ihre Ideen im 20. Jahrhundert fest", sagte Rubio am Montagabend (Ortszeit) vor Anhängern in Miami.
Der 43-jährige Sohn kubanischer Einwanderer hatte zuvor bereits in einem Gespräch mit Wahlkampfspendern seine Ambitionen bekannt geben. Bei der Präsidentschaftswahl 2016 gehe es um die "Entscheidung einer Generation, was für ein Land wir sein werden", sagte Rubio.
Wahlversprechen: Rücknahme der Gesundheitsreform
Als Ziele nannte der Senator aus Florida unter anderem die Sanierung des Staatshaushalts, die Rücknahme der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama, eine Einwanderungsreform und ein besseres Hochschulsystem. Außerdem müssten die USA in der Außenpolitik wieder eine globale Führungsrolle einnehmen. Rubio warf Obamas Regierung "gefährliche Konzessionen" im Atomstreit mit dem Iran vor und prangerte "Passivität angesichts chinesischer und russischer Aggressionen" an.
Kein Hardliner
Rubio ist der bisher jüngste Präsidentschaftsbewerber der Republikaner und zählt nicht zu den Hardlinern. Dementsprechend groß ist die Hoffnung, dass er eine breite Basis in der - vor allem jungen - Wählerschaft anspricht. Derzeit kann Rubio noch nicht mit nennenswerter Unterstützung durch Großspender aufwarten. Will er im Nominierungsprozess Erfolg haben als moderater Republikaner, muss er einen großen Spagat schaffen. 2013 war Rubio noch Mitinitiator eines Gesetzesentwurfes, der 11 Millionen illegalen Einwanderern einen Aufenthaltsstatus gewähren würde. Später distanzierte er sich wieder davon, weil der eigenen Partei der Entwurf zu weit ging.
Antritt von Jeb Bush erwartet
Neben Rubio haben bei den Republikanern bisher der christlich-konservative Senator Ted Cruz und der libertär-konservative Senator Rand Paul ihre Präsidentschaftsbewerbung erklärt. Sehr wahrscheinlich tritt auch Jeb Bush an. Der Ex-Gouverneur von Florida, Bruder des früheren Präsidenten George W. Bush und Sohn von Ex-Präsident George Bush, gilt als Vertreter des republikanischen Establishments.
Während sich bei den Republikanern ein harter Vorwahlkampf abzeichnet, ist bei den Demokraten die frühere Außenministerin Hillary Clinton die große Favoritin für die Kandidatur. Der Nachfolger von Obama, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf, wird am 8. November 2016 gewählt. (red/APA, 14.4.2015)