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Der streitbare Unternehmer Kim Dotcom könnte wegen eines verschwiegenen Geschwindigkeitsverstoßes abgeschoben werden.

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Dem umstrittenen Unternehmer Kim Dotcom, unter anderem Gründer des Filesharers Mega Upload sowie des Nachfolgedienstes Mega, droht die Abschiebung aus Neuseeland. Wie der New Zealand Herald schreibt, ist die Ursache dafür ein Verkehrsdelikt aus dem Jahre 2009. Sein "Schicksal ruht in den Händen des Einwanderungsministers" Michael Woodhouse, titelt die Zeitung.

Minister Michael Woodhouse, Mitglied der konservativen National Party, soll binnen eines Monats darüber entscheiden, ob Dotcom aufgrund dieser Verfehlung das Bleiberecht entzogen und er nach Deutschland oder Finnland überstellt wird. Für den Beschuldigten läuft eine Frist zur Abgabe einer Stellungnahme, die am vierten Mai endet.

Mit 150 km/h in der 50er-Zone

Anhand von Gerichtsakten konnte offen gelegt werden, dass Kim Dotcom 2009 nahe Auckland eine 50 km/h-Zone mit einer Geschwindigkeit von 149 Stundenkilometern durchfahren hatte. Ein Vergehen, das er auch gestanden hatte. Acht Monate später beantwortete er die im Rahmen seines Aufenthaltsantrags gestellte Frage, ob er oder ein Familienmitglied in den vergangenen fünf Jahren einen Gesetzesverstoß, inklusive Verkehrsdelikte, begangen habe, mit "Nein".

Beantwortung soll Missverständnis gewesen sein

Dotcom erklärt, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Er sei damals davon ausgegangen, dass seine mit dem Ansuchen betrauten Berater über seinen Geschwindigkeitsverstoß Bescheid gewusst hätten. "Lieber Herr Dotcom, hier sind ihre Möglichkeiten: Auslieferung oder Abschiebung", kommentierte er die Affäre auf Twitter sarkastisch.

Seit 2012 sieht sich der gebürtige Deutsche mit finnischer Doppelstaatsbürgerschaft unter anderem schweren Vorwürfen hinsichtlich Urheberrechtsverstößen ausgesetzt. Seine Auslieferung in die USA wurde beantragt, eine Entscheidung darüber ist bis heute nicht gefallen. (gpi, 16.04.2015)