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Südafrikaner demonstrieren gegen gewalttätige Übergriffe gegen Ausländer.

Foto: APA/EPA/ANTONIO SILVA

Pretoria - Nach tagelanger Untätigkeit angesichts der ausländerfeindlichen Übergriffe in Südafrika will die Polizei nun Stärke zeigen. "Wir werden unsere Präsenz in den betroffenen Vierteln erhöhen", kündigte Polizeisprecher Lungelo Dlamini am Samstag in Johannesburg an. Bereits in der vergangenen Nacht seien mehr als 30 Verdächtige festgenommen worden.

In ganz Südafrika sind seit Anfang des Monats Ausländer aus anderen afrikanischen Staaten vermehrt Opfer von Übergriffen geworden. Oft sollen Polizisten tatenlos dabei gestanden haben. Viele Südafrikaner werfen den Einwanderern vor, ihnen die Arbeitsplätze wegzunehmen. In der Hafenstadt Durban wurden bei Angriffen auf Häuser und Geschäfte von Einwanderern bereits sechs Menschen getötet.

Ausländer flüchten

Von Durban schwappte die Gewalt auf Johannesburg über. Auch in der Nacht zum Samstag wurden in der Metropole nach Angaben der Polizei wieder Geschäfte von ausländischen Besitzern angegriffen. Inzwischen sind im Land mehrere tausend Ausländer aus Angst um ihr Leben in Notunterkünfte geflüchtet. Die Nachbarländer haben angekündigt, ihre Staatsbürger aus Südafrika in Sicherheit zu bringen.

Südafrikas Präsident Jacob Zuma sagte am Samstag einen geplanten Staatsbesuch in Indonesien ab. Nach den Angriffen auf Einwanderer müsse die Regierung nun verstärkt im Land durchgreifen, um die Krawalle zu beenden, sagte Zuma am Samstag. Der Präsident wollte ursprünglich noch am Samstagabend nach Indonesien reisen, um am Asien-Afrika-Gipfel in Indonesiens Hauptstadt Jakarta teilzunehmen. (APA, 18.4.2015)