Menschliches Geburtsdilemma: großer Kopf und schmale Hüften.

Foto: Magdalena Fischer

Wien - Im Gegensatz zu allen anderen Primaten verläuft die Geburt bei Homo sapiens eher schwierig. Das Problem liegt darin, dass die Köpfe von Föten im Verhältnis zum engen Geburtskanal sehr groß geraten sind.

Schuld daran ist die menschliche Evolution, und zwar gleich doppelt: Im Zuge der Entwicklung des aufrechten Gangs wurde zum einen das Becken schmäler. Zum anderen nahm aber auch das Gehirnvolumen des Menschen stetig zu - das sogenannte Geburtsdilemma war geboren.

Die Evolutionsbiologin Barbara Fischer (Universität Wien und Uni Oslo) hat nun gemeinsam mit dem Anthropologen Philipp Mitteröcker (Uni Wien) untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Gestalt des Beckens, der Körpergröße und dem Kopfumfang gibt, die dieses Geburtsdilemma verbessern.

Tatsächlich zeigte sich in der im Fachblatt "PNAS" veröffentlichten Studie, "dass Frauen mit großen Köpfen einen Geburtskanal besitzen, der so geformt ist, dass ihn Neugeborene mit großen Köpfen leichter passieren können", so Barbara Fischer. (tasch, DER STANDARD, 21.4.2015)