Laut einer aktuellen Analyse der Allianz Gruppe Österreich fließt mehr als die Hälfte, konkret 51,7 Prozent des Einkommens der Über-60-Jährigen in die Top-Drei-Ausgaben "Wohnen, Essen und Verkehr". Damit liegt Österreich gemessen an den 32 untersuchten Ländern an drittletzter Stelle. Im europäischen Schnitt belaufen sich die Fixkosten auf 60 Prozent.

Am wenigsten löhnen laut Eurostat in genannten Fixkosten-Kategorien demnach die Briten (47,3 Prozent), knapp gefolgt von den Maltesen (47,6 Prozent). Die Fixkosten in Rumänien führen die Liste an: Von den 75,7 Prozent werden dabei rund ein Drittel für Lebensmittel und nicht alkoholische Getränke aufgewendet, über 40 Prozent für Wohnen und Energie und lediglich 2,5 Prozent für Verkehr.

Günstiges Wohnen

Zum Vergleich: Lebensmittel und Getränke machen in Österreich 13 Prozent aus. Der Bereich Wohnen umfasst laut Eurostat Miete beziehungsweise Ausgaben für Eigentumswohnungen, Instandhaltung und Reparatur, außerdem Betriebskosten und Kosten für Wasser, Strom und Heizung. Österreich liegt hier im EU-Vergleich mit 26,7 Prozent noch sehr günstig – durchschnittlich gibt man in Europa 32,7 Prozent für Wohnen aus, in der Slowakei sind es sogar 42,2 Prozent des Pensionseinkommens. Günstig wohnen die Einwohner von Malta: Sie wenden durchschnittlich nur 8,7 Prozent ihrer Pension dafür auf. Bewegt man sich in Österreich im EU-Schnitt bei den Ausgaben für Verkehr im oberen Bereich (zwölf Prozent), so liegen die Kosten in Norwegen mit 14,9 Prozent noch um einiges höher. Am günstigsten ist man in Rumänien unterwegs (2,9 Prozent).

Österreicher bei Pauschalreisen Europa-Spitze

Auch bei den weiteren Konsumausgaben der Generation 60plus zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den europäischen Ländern: Im Vergleich zu Gesamteuropa (1,8 Prozent) gibt man in Österreich den prozentuell höchsten Anteil für Pauschalreisen aus, nämlich 4,3 Prozent, heißt es in der Allianz-Studie. Was den Konsum von Alkohol und Tabak betrifft, liegen Österreichs Pensionisten mit 2,2 Prozent ihres Einkommens im absoluten Durchschnitt. Zurückhaltender in dieser Kategorie sind unsere deutschen Nachbarn mit 1,4 Prozent, am höchsten liegen die Ausgaben in Rumänien (4,5 Prozent) gefolgt von Mazedonien (3,8 Prozent), Montenegro (3,7 Prozent) und der Türkei (3,6 Prozent).

Auffallend ist, wie schwer Österreichs Senioren Kultur und Freizeit gewichten: 12,1 Prozent ihres Einkommens sind ihnen diese Aktivitäten wert, fast vier Prozent mehr als der EU-Schnitt. Übertroffen werden sie nur von den Briten mit 14,9 Prozent.

Interessant auch die Ausgaben für Kleidung: Hier ist Montenegro Spitzenreiter (6,1 Prozent), vor Malta (5,3 Prozent), Griechenland (5,2 Prozent) und Österreich, Italien und Zypern (jeweils 4,8 Prozent). Am meisten für Gesundheit geben die Letten aus (9,7 Prozent), am wenigsten die Niederländer (1,8 Prozent). Den Österreichern ist die Gesundheit fünf Prozent des Einkommens wert und trifft damit fast genau den europäischen Schnitt.

Laut Statistik Austria beträgt die durchschnittliche Alterspension im Monat 1.182 Euro brutto im Monat. Die Fixkosten für die Generation 60plus seien durchaus kalkulierbar, so Wolfram Littich, Vorstandsvorsitzender der Allianz Gruppe in Österreich in einer Aussendung: Bei einer angenommenen Indexanpassung der Pensionen von jährlich zwei Prozent würden sich die Fixkosten von derzeit 700 Euro in 35 Jahren auf 1.400 Euro verdoppeln. (ch, mba, derStandard.at, 22.4.2015)