Wien - Mit der Entwicklung einer bionischen Oberarmprothese siegte die Medizinische Universität Wien mit einem Team um Oskar Aszmann von der Universitätsklinik für Chirurgie und dem Industriepartner Otto Bock Healthcare Products beim diesjährigen Houskapreis. Der von der B&C Privatstiftung vergebene Forschungspreis mit einer Gesamtdotation von 300.000 Euro wurde Donnerstag Abend in Wien verliehen.

Mit der neuen Methode zur "bionischen Rekonstruktion der oberen Extremitäten" können Träger von Oberarmprothesen sogar den feinmotorischen Fingerbereich wieder nutzen, hieß es von Seiten der Stiftung. Verbunden mit dem ersten Platz ist ein Preisgeld in Höhe von 120.000 Euro.

Auf den Plätzen

Der zweite, mit 70.000 Euro dotierte Platz ging an die Technische Universität Wien und ein Team um Ernst Wintner vom Institut für Photonik für die Entwicklung eines "optischen Mikrofons". Es handelt sich dabei um das weltweit erste Mikrofon, das Schall ohne bewegliche Teile wie Membranen oder Spulen mit höchster Präzision detektieren kann.

Für die "Herstellung humaner Zellkulturen" wurde die Universität für Bodenkultur Wien und ein Team um Regina Grillari vom Vienna Institute of Biotechnology (VIBT) mit dem dritten, mit 40.000 Euro verbundenen Platz ausgezeichnet. Sie entwickelten ein neues Verfahren zur Herstellung und Reprogrammierung humaner Zellkulturen aus menschlichem Urin.

Aus über 30 Einreichungen waren zehn Forscherteams für den heuer zum zehnten Mal vergebenen Houskapreis nominiert. Die übrigen sieben Finalisten aus der Steiermark, Oberösterreich und Tirol erhielten je 10.000 Euro. (APA/red, derStandard.at, 24.4. 2015)