Die Anophelesmücke, heimisch in den Tropen und Subtropen, ist Überträger der Malaria.

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Rund 200 Millionen Menschen erkrankten im Jahr 2013 an Malaria – etwa 584.000 verstarben daran. Die meisten Opfer fordert die stark mit Armut verbundene Seuche in Afrika und trifft hier insbesondere die Schwächsten, Kinder und schwangere Frauen.

Die derzeitigen Therapien müssen über mehrere Tage eingenommen werden, damit sie gegen die Malaria wirksam sind. Aufgrund von Versorgungsengpässen sind sie für die lokale Bevölkerung aber bei weitem nicht immer gewährleistet, sagt Tropenmediziner Michael Ramharter von Med-Uni Wien anlässlich des Weltmalariatags.

Weniger Fälle in Österreich

In Österreich gehen die registrierten Fälle seit 1990 zurück – zwar nicht kontinuierlich, aber doch eindeutig. Gab es 1990 etwa noch 113 registrierte Fälle, so waren es 2013 nur noch 42 Erkrankungen. "Früher haben wir jede Woche Malaria behandelt, heute tun wir das kaum mehr", sagt Heinrich Stemberger, Leiter des Instituts für Reise- und Tropenmedizin.

"Die Urlauber sind gescheiter geworden und nehmen die Prophylaxe ernster als früher", so der Experte. Dass die Tropenkrankheit allerdings vor niemandem, auch nicht vor erfahrenen und gut vorbereiteten Reisenden Halt macht, zeigt die tödliche Erkrankung von Filmemacher Michael Glawogger im Vorjahr.

Neue Hoffnung

Erste Ergebnisse einer multizentrischen Studie mit Ramharter als "Principal Investigator" geben nun Hoffnung auf die Malaria-Therapie mit nur einer Einzeldosis. "Wenn das Fieber einen Tag nach Beginn der Malaria-Therapie runtergeht, wird oft vergessen, die Medikamente weiter verlässlich einzunehmen", sagt Ramharter.

"Eine wirksame Therapie mit nur einer Dosis wäre daher ein Riesenfortschritt", erklärt der Experte für die klinische Entwicklung von Malaria-Kombinationstherapien, der seit 15 Jahren im Albert-Schweitzer-Spital in Lambaréné im zentralafrikanischen Gabun als Leiter der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe "Infectious Disease Control Group" tätig ist.

In einer laufenden multizentrischen Studie untersuchen die Wissenschafter nun eine neue Substanz, die das Potenzial hat, künftig als Single-Dosis-Therapie eingesetzt werden zu können. Dabei handelt es sich um die synthetische Substanz OZ439 (Wirkstoff Artefenomel), die in Kombination mit dem bekannten Wirkstoff Piperaquin untersucht wird.

"Eine Dosis einer in Wasser gelösten Tablette tötet alle Malaria-Parasiten ab und schützt sogar noch einige Wochen vor einer Neuinfektion", sagt Ramharter. Die Sicherheit des Medikaments wurde nun in Phase-IIb-Studien bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in acht Ländern Afrikas, Südamerikas und Asiens erfolgreich getestet. Jetzt werden auch Kleinkinder in die Studie eingeschlossen. Ziel ist es dabei vor allem auch, die optimale Dosierung der neuen Medikamentenkombination herauszufinden.

Prävention für Schwangere

In einer weiteren, von der EU unterstützten Studie, an der die Malaria-Experten der Med-Uni Wien maßgeblich beteiligt sind, arbeiten die Wissenschafter an der optimalen Präventionstherapie für schwangere Frauen. Malaria ist bei Schwangeren stark mit dem Risiko einer Frühgeburt, mit einem niedrigen Geburtsgewicht des Neugeborenen und mit Blutarmut der Mutter assoziiert.

Die derzeitigen Medikamente haben sich ebenso wie der neu eingesetzte Wirkstoff Mefloquin aber als nicht optimal erwiesen. Die derzeitige Therapie sieht zum einen den unbedingten Einsatz von Moskitonetzen für schwangere Frauen vor, aber auch eine medikamentöse Malaria-Therapie jedes Mal, wenn die Frauen zur Vorsorgeuntersuchung kommen – egal ob sie Malaria haben oder nicht. "Dieses Therapieschema hat grundsätzlich einen hohen Benefit für Mutter und Baby gebracht." (APA, red, 25.4.2015)