Rom - UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich gegen die Möglichkeit einer Zerstörung der für den Menschenschmuggel genutzten Boote zur Eindämmung der Schlepperkriminalität im Mittelmeer ausgesprochen, wie es zurzeit in der EU diskutiert wird. "Es gibt keine militärische Lsung für die humanitäre Tragödie im Mittelmeer", sagte Ban in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Secolo XIX".

Der UN-Generalsekretär sprach sich zur Förderung legaler Einwanderungswege nach Europa. "Man muss den vielen Menschen auf der Flucht vor Kriegen das Asylrecht garantieren. Die UNO ist bereit, zu diesem Zweck mit Europa eng zusammenzuarbeiten. Die gesamte UNO ist bereit, Unterstützung zu leisten", so Ban.

Der UN-General zeigte sich wegen der instabilen Lage in Libyen besorgt, meinte jedoch, dass es keine Alternativen zum Dialog gebe.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini will nächste Woche mit Ban die Flüchtlingsproblematik besprechen. "Man muss vor allem die Gewalttätigkeiten der Schlepperbanden gegen Flüchtlinge stoppen", sagte die EU-Außenbeauftragte im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Hunderte neue Flüchtlinge in Ägäis

Die griechische Küstenwache hat am Wochenende bis Sonntagmittag erneut mehr als 850 Migranten aufgegriffen. Allein auf der Insel Lesbos sind nach offiziellen Angaben mehr als 600 Menschen angekommen. Migranten kamen auch auf die Inseln Farmakonisi, Samos, Kos und Chios, teilte die Küstenwache am Sonntag mit.

Die meisten stammten aus Syrien, Somalia und Afghanistan, berichteten örtliche Medien. Durch die Ägäis führen Routen, über die Schlepperbanden Migranten nach Europa bringen. Die Aufnahmelager in Griechenland sind überfüllt. (APA, 26.4.2015)