Tokio - Japan ist erneut ein Stück größer geworden: In einer abgelegenen Region der Insel Hokkaido hat sich ein 300 Meter langer und 40 Meter breiter Abschnitt Meeresboden über den Wasserspiegel erhoben und an die Küste angedockt. An einigen Stellen sei der neue Landstrich zehn Meter hoch, berichteten Wissenschafter am Montag.

Er gehe nach erstem Augenschein davon aus, dass ein durch Schnee und Eis verursachter Erdrutsch in der Nähe der Stadt Rausu das Phänomen ausgelöst habe, sagte der örtliche Geologe Yoshinori Yajuma der Tageszeitung "Hokkaido Shimbun", nachdem er am Montag den neuen Landzuwachs überflogen hatte. Die Bewohner hatten zunächst ein schweres Erdbeben befürchtet.

Die Behörden rechnen nicht damit, dass der neue Küstenstreifen weiter wachsen wird - im Gegensatz zu einer erst vor rund eineinhalb Jahren entstandenen Vulkaninsel. Im Februar war die in der Ogasawara-Inselgruppe etwa 1.000 Kilometer südöstlich der japanischen Hauptinsel Honshu gelegene Insel bereits auf eine Fläche von 2,46 Quadratkilometern angewachsen. (APA, 27.4.2015)