Die Fettleber ist die häufigste krankhafte Leberveränderung in den westlichen Industrienationen. Die Ursachen dafür liegen mittlerweile weniger im übermäßigen Alkoholkonsum, sondern am Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Diese nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (NAFLD) stellen in den USA mittlerweile die häufigste Ursache von Leberzirrhose und Leberkrebs dar.

In einer deutschen Studie wurde erstmals die Funktion der Mitochondrien, der sogenannten Kraftwerke der Zelle, in der Leber von Gesunden und Erkrankten direkt untersucht.

Wissenschaftler des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) haben in Kooperation mitForschern des Universitätsklinikums Düsseldorf entdeckt, dass stark übergewichtige Patienten mit NAFLD eine deutlich erhöhte Aktivität der Mitochondrien in der Leber aufweisen. Mit dem weiteren Fortschreiten zur Fettleberentzündung (NASH) nehmen die Leistung der Mitochondrien dann ab und der oxidative Stress aber zu.

Unauffällige Symptomatik

"In frühen Stadien des Übergewichtes verbrennt die Leber zuerst vermehrt überschüssiges Fett, wird dadurch aber überlastet und die Erkrankung kann fortschreiten. Diese Erkenntnisse sollen zu neuen Ansätzen für die Vorbeugung und Behandlung nicht-alkoholischer Fettlebererkrankungen führen", erläutert Studienleiter Michael Roden.

Mitochondrien regulieren die Verbrennung von Nahrungsstoffen in der Zelle und stellen so der Zelle Energie bereit. NAFLD umfasst nicht nur die Fettleber und NASH, bei der die Leber mehr als fünf Prozent Fett enthält, sondern auch nicht-alkoholische Leberzirrhose und Leberkrebs. Aufgrund anfangs nur geringster Symptomatik wird NAFLD häufig nur zufällig oder erst spät entdeckt. Gewichtsreduktion hilft nur in den Anfangsstadien, für NASH steht bislang keine etablierte Therapie zur Verfügung. (red, 20.5.2015)