Toronto - Die Idee, mittels Blut von jungen und gesunden Personen Altersbeschwerden zu lindern oder gar eine Verjüngung hervorzurufen, ist nicht gerade neu - und führte in der Medizingeschichte zu allerhand bizarren Praktiken. Dass aber tatsächlich etwas dran ist, zeigen einige Studien der jüngeren Vergangenheit.

So berichteten Forscher im Vorjahr in "Nature Medicine" von der positiven Wirkung "junger" Bluttransfusionen bei älteren Mäusen: Die Versuchstiere bildeten mehr neue Blutgefäße, zeigten eine verstärkte Durchblutung des Gehirns sowie verbesserte Lern- und Gedächtnisleistungen.

Eine aktuelle Studie (abermals an Mäusen) in "Nature Communications" zeigt nun, dass junges Blut auch Knochenbrüche älterer Versuchstiere schneller heilen lässt. Kanadische Forscher verbanden die Blutkreisläufe von Versuchstieren in unterschiedlichen Alters- und Gesundheitsstadien und stellten zu ihrer Verblüffung fest: Knochenfrakturen älterer Tiere, die an den Blutkreislauf eines jüngeren gekoppelt wurden, heilten deutlich besser und schneller. Umgekehrt nahm die Heilungsgeschwindigkeit bei jungen Tieren ab, wenn sie das Blut älterer Artgenossen erhielten.

Wie dies vor sich geht, ist noch nicht im Detail geklärt - ebenso wenig lassen sich derzeit Rückschlüsse auf Menschen ziehen. Ob junges Blut ähnliche positive Effekte haben könnte wie bei Mäusen, dürfte jedenfalls alte Hoffnungen wecken - und weiterhin ein Forschungsthema bleiben. (dare, 21.5.2015)