Berlin - In Österreich ist die Lage am Arbeitsmarkt bekanntlich derzeit wenig rosig. Die Zahl der Jobsuchenden übersteigt die Zahl der neu geschaffenen Jobs seit geraumer Zeit. Besser ist die Stimmung in der Eurozone.

Trotz eines leicht verlangsamten Wachstums schafft die Wirtschaft der Eurozone zur Zeit so viele Stellen wie zuletzt 2011. Der Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister fiel im Mai zwar um 0,5 auf 53,4 Punkte, wie das Markit-Institut am Donnerstag zu seiner Umfrage unter 5.000 Unternehmen mitteilte.

"Gleichwohl blieb das Wachstum robust genug, dass sich der Jobaufbau so stark beschleunigte wie seit vier Jahren nicht mehr", hieß. Das Barometer hielt sich trotz des Rückgangs über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert.

Aufschwung verliert an Fahrt

"Der Aufschwung hat zum zweiten Mal in Folge leicht an Fahrt verloren", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. Dies sei "momentan kein allzu großes Problem". "Dass es mit der Beschäftigung derzeit so rasant aufwärts geht, liegt vor allem an dem guten Geschäftsklima und der Zuversicht unter den Arbeitgebern, insbesondere in der Industrie", sagte Williamson. Dort kurbele der schwache Euro das Exportgeschäft kräftig an.

Die Unternehmen kauften Vorleistungen und Rohstoffe deutlich teurer ein als zuletzt. Ihre Einkaufspreise legten so kräftig zu wie seit drei Jahren nicht mehr. "Dies dürfte sich alsbald wieder in höheren Inflationsraten niederschlagen", sagte Williamson. Der Europäischen Zentralbank (EZB) kommt das gelegen. Sie pumpt im Kampf gegen eine drohende Deflation - einem Preisverfall auf breiter Front - viel Geld in die Wirtschaft. (APA, 21.5.2015)