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Der live gesendete Start der Miniraumfähre wurde wenige Minuten nach dem Abheben abgebrochen - aus Gründen der Geheimhaltung, wie die US Air Force wissen ließ.

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Archivbild: X-37B nach der Landung am 17. Oktober 2014.

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Cape Canaveral - Die US-Luftwaffe hat ihr geheimnisumwobenes Raumflugzeug X-37B zum vierten Mal ins All geschickt. Die unbemannte Mini-Raumfähre hob am Mittwoch um 17:05 MESZ vom Weltraumbahnhof der US Air Force in Cape Canaveral (Florida) mit Hilfe einer Atlas-5-Trägerrakete in den Weltraum ab.

Das Raumschiff selbst, dass seit Jahren immer wieder Schlagzeilen macht, ist natürlich längst alles andere als geheim. Welche Aufgaben seine Missionen erfüllen, ist allerdings wenig transparent. Der Hauptzweck ist zwar auch diesmal streng geheim, allerdings gibt es im Gegensatz zu den ersten drei Flügen in den Jahren 2010 bis 2014 gewisse Teilinformationen.

Experimente der Planetary Society und NASA

Nach Angaben des US-Militärs befinden sich mehrere Nanosatelliten an Bord, die umgehend ausgesetzt worden seien, darunter ein Experiment der Planetary Society: Eine kleine Sonde, die vier Segel aus hauchdünner Polyesterfolie entfalten soll. "LightSail-1" soll allein durch den Strahlungsdruck der Sonne, der auf die 32 Quadratmeter Segelfläche trifft, angetrieben werden.

Auch ein Experiment der NASA ging mit X-37B auf die Reise: Nicht näher genannte Materialproben sollen den Bedingungen im erdnahen Raum aussetzt werden. Nach Angaben der US-Weltraumbehörde erfordere dies eine minimale Missionsdauer von etwa 200 Tagen.

Spionage-Spekulationen

Das von Boeing federführend entwickelte Roboter-Gefährt erinnert optisch an die ausgemusterte bemannte Raumfähre ("Space Shuttle"), ist mit nicht einmal neun Metern Länge aber viel kleiner. Der letzte Einsatz endete erst im Oktober 2014 nach fast zwei Jahren im All. Die Luftwaffe bezeichnet die Drohne als Experimentalgleiter zur Erprobung von Leit-, Navigations- und Kontrollsystemen, Avionik, automatischer Landung und Systemen zum Rückholen von Weltraumexperimenten auf die Erde.

Experten spekulieren darüber, ob X-37B neuartige Spionagemethoden erprobt oder sogar schon einsetzt und womöglich auch zum "Einsammeln" feindlicher Satelliten genutzt wird. Die Mini-Raumfähre verfügt über eine erhebliche Manövrierfähigkeit und kann ihre Umlaufbahn durch Zündung ihrer Bordtriebwerke binnen kurzer Zeit verändern. (APA, red, 21.5.2015)