Eine der Kolleginnen des ermordeten Zimmermädchens ist ganz besonders mitgenommen nach dem Todesfall.

Foto: ORF/ARD/Alexander Kluge

Mit einer Puppe testet Johanna Stern (Lisa Bitter), was die Fundstelle über den Fall des Zimmermädchens aussagt.

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Es ist zum Verzweifeln. Da setzt sich der bekannte EU-Funktionär Joseph Sattler für mehr Frauen in Führungspositionen ein und dann das. Ausgerechnet ein paar Tage vor der Entscheidung über die Frauenquote hat er in einem noblen Hotel Sex mit dem Zimmermädchen. Und das nicht zum ersten Mal.

Für den neuen Tatort aus Ludwigshafen (Montag, 20.15 Uhr, ORF 2/ARD) stand der Fall Strauss-Kahn Pate. Nur dass es im Fall Roomservice zu keiner außergerichtlichen Einigung kommen kann. Yasemin Akhtar wird nämlich kurz nach dem Geschlechtsverkehr über die Brüstung geworfen und stirbt. Für die Kommissare Lena Odenthal und Mario Kopper stellt sich die Frage: Ist Sattler der Mörder oder Opfer einer Intrige?

Bei der Lösung lassen die Macher leider so gar kein Klischee aus: Yasemin hat sich prostituiert, um für den kranken Papa zu Hause eine Operation zu zahlen. Der Schwester der Toten werden Sätze wie "Reiche Menschen machen den meisten Dreck" oder "Manche Männer sind wie Schweine" in den Mund gelegt. Ein schmieriger Journalist wittert die große Story und die ehrgeizige LKA-Kollegin Johanna Stern will dem triebgesteuerten Macho Sattler das Handwerk legen.

Dessen Frau wiederum – praktischerweise auch gleich seine Anwältin – steht bedingungslos hinter ihm. Nicht ganz uneigennützig, will sie doch in den Aufsichtsrat, was wiederum nur funktioniert, wenn die Frauenquote kommt. Ein Teufelskreis also. Den zu durchbrechen schafft auch Kommissarin Lena Odenthal nicht. Nach Burnout und Reha ist sie noch nicht ganz die Alte. Mit dem Abschalten tut sie sich schwer. Das wiederum fällt bei diesem Tatort recht leicht. (Astrid Ebenführer, 24.5.2015)