Kairo - Ein Gericht in Kairo hat am Samstag 17 Revolutionsaktivisten freigesprochen. Ihnen war vorgeworfen worden, im Jänner an einer illegalen Demonstration teilgenommen zu haben. Tatsächlich wurden die Männer und Frauen bei einem Gedenken an die Toten der Revolution von 2011 Zeugen, wie eine Politikerin von Sicherheitskräften getötet wurde. Sie sollen in dieser Sache in einem anderen Verfahren aussagen.

Verbot politischer Demonstrationen

Politische Demonstrationen und Proteste sind seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär 2013 praktisch verboten. Beobachter gingen davon aus, dass die 17 Aktivisten deshalb angeklagt wurden, weil sie bereit sind, als Zeugen gegen den Polizisten auszusagen, der die Frau erschossen haben soll. Das Gericht folgte aber in diesem eher seltenen Fall der Anklage nicht.

Die Blumenniederlegung für die Toten auf dem Tahrir-Platz in Kairo sei keine Demonstration gewesen, sondern ein Gedenken, ähnlich einer nationalen Feier, zitierte die Internet-Ausgabe der regierungsnahen Zeitung "Al-Ahram" aus der Urteilsbegründung. (APA, 23.5.2015)