Windows 3.0 war ein wichtiger Meilenstein für Microsoft.

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Es ist mal wieder Zeit, ein IT-Jubiläum zu begehen. Nachdem Microsoft erst vor einigen Wochen seinen 40-jährigen Bestand feierte, ist nun ein Mitglied der Windows-Familie 25 geworden. 1990 ging Windows 3.0 an den Start und sorgte für euphorische Reaktionen.

Für Microsoft selbst war die dritte Version des Betriebssystems ebenfalls ein Wendepunkt. Denn vor einem Vierteljahrhundert war die Windows-Dominanz am Desktop-PC noch keineswegs in Stein gemeißelt. Dementsprechend, so schreibt Heise rückblickend, berichtete die c't über die Software einst unter dem Titel "OS/2-Konkurrent vorgestellt".

Echtes Multitasking

Mit den vorherigen Windows-Ausgaben hatte sich Microsoft durchaus einen Namen gemacht, mit Windows 3.0 – der bekannteste Vertreter dieser Generation sollte später Windows 3.11 (1992) werden – konnte man auch auf technischer Ebene überzeugen.

Ein besonders wichtiges Feature: Echtes Multitasking mit DOS-Programmen, wenn man mit dem Parameter "/3" die Software aufrief, die damals als grafischer Aufsatz für MS-DOS, PC-DOS und DR-DOS fungierte. Und zu verarbeitende Daten konnten auf die Festplatte ausgelagert werden, wenn der Arbeitsspeicher knapp zu werden drohte.

Solitär

Dazu sorgte man mit dem für damalige Verhältnisse modernen Aussehen der Oberfläche für Staunen. Erstmals war außerdem das Kartenspiel "Solitär" an Bord, weshalb Microsoft auch ein Jubiläums-Turnier veranstalten wird.

Lob und Anerkennung

Die Reaktionen der Presse waren euphorisch und Bill Gates wurde zum "Visionär" stilisiert. Ein Blatt titelte etwa, dass der 22. Mai 1990 "der erste Tag der zweiten Ära der PC-Geschichte" sei. Selbst von der direkten Konkurrenz erntete man einige Anerkennung.

Mit Windows 3.0 emanzipierte sich Microsoft damals von IBM und begann zudem auch damit, Partner für die Auslieferung von PCs mit vorinstalliertem DOS und Windows zu gewinnen. Nachdem die Konkurrenz ihrerseits damit begann, aufzurüsten – Novell kaufte etwa DR-DOS – änderte Microsoft die Strategie. Version 3 war die letzte Windows-Ausgabe, die nur als Aufsatz für DOS fungierte. Mit Windows 95 setzte man erstmals ein eigenständiges System um, das zwar immer noch auf DOS fußte, aber direkt bootbar war und eine Reihe eigenständiger Features mitbrachte. (gpi, 24.05.2015)