Tokio - Japans hat auf seinem jüngsten Beutezug vor der Nordostküste des Landes weit weniger Wale erlegt als geplant. Wie die Zeitung "Japan Times" am Donnerstag unter Berufung auf den Leiter der Fangflotte berichtete, töteten die Walfänger vor der Küste der Provinz Miyagi 19 statt der erhofften 51 Zwergwale.

Das sei die bisher geringste Ausbeute, seit dort im Jahr 2003 Wale zu angeblich wissenschaftlichen Zwecken gejagt werden. Überhaupt habe man diesmal nur 33 Wale gesehen, so wenige wie noch nie. Grund seien vermutlich die niedrigen Wassertemperaturen gewesen. Der "wissenschaftliche" Küstenwalfang ist Teil der jährlichen Jagd der Japaner im Pazifik.

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hatte vor einem Jahr entschieden, dass Japan die angeblich zu Forschungszwecken abgehaltene Waljagd im Südpolarmeer stoppen muss. Das bisherige Forschungsprogramm habe keinem wissenschaftlichen Zweck gedient, so die Richter. Als Reaktion darauf hatte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ihr Walfangprogramm auch für den Pazifik überarbeitet und das Ausmaß der Jagd auf Wale in der vergangenen Fangsaison reduziert. (APA, 28.5.2015)